Misc. Notes
Sept. 813 König von Italien, im Dez. 817 abgedankt
8;
nach Thegan war er ex concubina natus. Diese Nachricht ist unkontrollierbar, aber unwahrscheinlich
8; gesicherter
Nachkomme von Karl dem Großen8;
„
Bernhard von ITALIEN, Kg. v. Italien, geboren um 797 (Religion: r.K.), gestorben 17.04.818, bestattet in Mailand, St. Ambrosius.
Kg. v. Italien 813, wegen Hohverrates geblendet (14.04.) und an den Folgen gestorben, Sohn von Pippin I. von ITALIEN und N N.
Kirchliche Trauung um 815 mit Kunigunde von TOULOUSE, geboren um 800 (Religion: r.K.), gestorben 15.6.835, erbaute das Nonnenkloster San Alessandro in Parma, Tochter von Heribert von TOULOUSE.
Aus dieser Ehe stammen:
1. Pippin von FRANKEN, geboren um 815.
2. Adelinde von FRANKEN, geboren um 817”
2;
Der Reichsteilungsplan von 817: “Vielleicht durch einen Unfall gedrängt, den der Kaiser
[Bernhards Onkel Ludwig der Fromme] wie durch ein Wunder fast unverletzt überlebte, regelte er schon 817, im dritten Jahr seiner Herrschaft, seine Nachfolge. In der Ordinatio imperii teilte er das Reich nicht – wie es fränkischem Brauch entsprochen hätte und wie es auch Karl der Große ähnlich in seiner Divisio Regnorum von 806 vorgesehen hatte – einfach unter seinen drei Söhnen auf, sondern fand eine Sonderregel für das Kaisertum. Lothar, der älteste Sohn aus der 794 geschlossenen ersten Ehe mit Irmingard, wurde durch Ludwig den Frommen in Aachen zum Mitkaiser gekrönt. Ihm stand die Nachfolge im Kaisertum zu, und er sollte eine Art „außenpolitische“ Hoheit über das Gesamtreich erhalten. Die nachgeborenen Söhne Pippin und Ludwig wurden ihm untergeordnet, konnten nur auf „innenpolitischer“ Ebene in ihren Teilreichen entscheiden. Pippin bekam Aquitanien und Ludwig den östlichen Teil des Fränkischen Reichs. Wegen dieses grundlegend neuen Konzeptes der Ordinatio imperii, bei dem das Abendland nahe daran war, sich bewusst als politische Einheit zu formen, nannte Theodor Schieffer das Jahr 817 „den absoluten Höhepunkt des karolingischen Zeitalters und der fränkischen Geschichte“.
Der 812 eingesetzte König Bernhard von Italien, ein Neffe Ludwigs des Frommen, wehrte sich gegen die Bestimmungen der Ordinatio imperii, da er seine Herrschaft über Italien gefährdet sehen musste. Der Aufstand wurde niedergeschlagen,
der zunächst durch die Fürsten zum Tode verurteilte Bernhard wurde von Ludwig zur Blendung begnadigt. Bernhard starb an den Folgen der Prozedur; dies bedeutete für Ludwig „eine fühlbare moralische Belastung“.”
11;
“Bernhard (* wohl 797; † 17. April 818) aus dem Adelsgeschlecht der Karolinger war von
812 bis 818 (Unter-)König in Italien und König der Langobarden (Rex Langobardorum). Bernhard war der Sohn von Karlmann, der als Pippin († 810) König von Italien war, und damit ein Enkel Karls des Großen († 814). 813 machte ihn sein Großvater auf dem Reichstag zu Aachen zum Nachfolger seines 810 verstorbenen Vaters. 817 erhob er sich gegen Karls Nachfolger, seinen Onkel Ludwig den Frommen, als dieser versuchte, in Abweichung von bislang geltendem Recht seinen Sohn Lothar I. als kaiserlichen Nachfolger durchzusetzen, demgegenüber die anderen Brüder – und auch Bernhard – als „nachrangige“ Könige gelten sollten. Bernhard besetzte die Alpenpässe, gab dann aber noch im gleichen Jahr ohne Kampf auf und erschien in Chalon-sur-Saône vor seinem Onkel Ludwig, der ihn gefangennehmen ließ. Bernhard wurde im Frühjahr 818 zum Tode verurteilt, doch wandelte der Kaiser die Todesstrafe in Blendung um; das Urteil wurde am 15. April 818 vollstreckt. Bernhard starb zwei Tage später an den Folgen seiner Verletzungen.
Ehe und Nachkommen: Bernhard war seit etwa 815 mit Kunigunde verheiratet, die ihn lange überlebte († nach 15. Juni 835), und mit der er einen Sohn, Pippin (* wohl 815, † nach 840) hatte, der selbst Graf in der Nähe von Paris war und der Stammvater der später bedeutenden Grafen von Vermandois wurde. Bernhard wird häufig als „illegitimer“ Karolinger bezeichnet, so auch von Rudolf Schieffer. Sollte dies korrekt sein, dann war Bernhard das einzige illegitime Mitglied der Familie, das den Königstitel erwarb – alle anderen mussten geistliche Ämter übernehmen oder wurden im Grafenstand versorgt. Andererseits waren seine Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen, wozu aber der (erfolglose) Aufstand Bernhards und das Todesurteil gegen ihn ausreichend Anlass gaben, abgesehen davon, dass sein einziger Sohn bei seinem Tod viel zu jung war, um an verantwortlicher Stelle positioniert zu werden – als Pippin dann das passende Alter erreicht hatte (sofern er überhaupt älter als 25 geworden ist), war die Aufteilung des Reiches unter den Söhnen Ludwigs bereits soweit fortgeschritten, dass eine Berücksichtigung der Nachkommen Bernhards nicht mehr für erforderlich gehalten wurde.”
11