Misc. Notes
† 1.3.1103/1104
5; † 1.8.1104
13;
Stifterin des Klosters Fischbachau13;
Erst durch Hazigas Heirat wurde ihr 2.Gemahl Otto I. zum Grafen von Schweyern (s.u.)
13;
“Haziga von Diessen, geboren um 1028 (Religion: r.K.), gestorben am 17.10.1103.
Selige, Wohltäterin des Klosters Bayrischzell, Tochter von Friedrich II. von Diessen und Hadmud von Eppenstein, Kirchliche Trauung (1) um 1045 mit Hermann I. von Kastl, Gf. v. Kastl, geboren um 1020 (Religion: r.K.), gestorben am 27.1.1056, Sohn von Berengar im Nordgau und Adelheid N., Kirchliche Trauung (2) um 1056 mit Otto I. von Scheyern”
2;
Haziga (Hadegunde) von Diessen , Gräfin von Scheyern, um 1040-1.8.1104;
1.Ehe mit Hermann Graf von Kastl, - 27.1.1056, Kinder:
- Hermann II. Graf von Cham, - nach 1071,
- Friedrich I. Graf von Kastl und Habsberg, - 10.11.1103,
- Mathilde, oo Rapoto III. Graf im oberen Traungau, - 15.10.1080,
2.Ehe mit Otto I. Graf von Scheyern, - 4.12.1078, Kinder:
- Arnold I. Graf von Scheyern und Dachau, - vor 26.3.1123,
- Otto II. Graf von Scheyern, - 31.10.1121/22
13;
Zweifelhafte Angaben: Nach W. Wegener und A. Thiele
Tochter des Grafen Friedrich II. von Diessen, Domvogt von Regensburg, aus seiner 1. Ehe mit der Hadamut von Eppenstein, Tochter von Graf Eberhard; Nach H. C. Faußner
Tochter des Grafen Babo und einer Tochter des Pfalzgrafen Hartwig II.
GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE (Dungern, Prof. Dr. Otto: Seite 29): 2.Ehe des Otto II. nach 1040 mit
Haziga, wahrscheinlich
Tochter des Grafen Berengar I. vom bayerischen Nordgau, Schwester des Grafen Gebhard I. von Sulzbach, welche mit ihren Söhnen (4-6) das Kloster Fischbach gründete, das dann nach Eisenhofen und endlich nach der Stammburg Scheyern übertragen wurde (Mb. 10. 447/8).
Über ihre Abstammung siehe meinen Aufsatz "Graf Bertold von Burgeck" in den Blättern d. Bayerisch. Landesv. f. Familienkunde 1927, S. 55.
+ 1.VIII.1103.;
Haziga war die Stifterin des Klosters Fischbachau.
"Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern und Herkunft der Wittelsbacher" (Faußner Hans Constantin, Seite 51-57: Gräfin Haziga, ihre Söhne und Enkel): comitissa Haziga de Schyren
Obwohl Konrad von Luppurg im Chronicon Schirense, der von ihm verfassten Gründungs- und Frühgeschichte des Klosters, dem er 1206-1225 als Abt vorstand, vermerkte: (Haziga) igitur, nobili et antiquo genere principum de castro Schyren orta,
wurde Haziga zu einem "genealogischen Wanderpokal". So meinten Huschberg: aus dem Hause BOGEN; von Koch-Sternfeld: dem "Hause FAGANA“, fortgesetzt in den Freien von Vagen Landgerichts Aibling und den Grafen von Falkenstein-Neuburg entsprossen"; Graf Hundt: wohl EBERSBERGERIN; Tyroller: ANDECHSERIN, Tochter des Grafen Friedrich II.; Trotter, und ihm folgend P. Fried: SULZBACHERIN, Schwester des Grafen Gebhards I.
Dieser "Weg der Forschung" zeigt, dass bisher als selbstverständlich davon ausgegangen wurde, dass Otto comes de Skyrun der Erbherr von Scheyern war, und niemand in unserer "Männerwelt" in Erwägung zog, dass entsprechend der eindeutigen Aussage im Chronicon Schirense Haziga als Erbtochter zur Eigentümerin von Scheyern und ihr Gemahl Otto erst durch Einheirat zum Otto de Skyrun wurde. So wandelte auf diesem Wege auch schon Aventin: lantgraf Babons sun ist lantgraf Oto der erst.
Auch über die Abstammung Hazigas mütterlicherseits erhalten wir durch das Chronicon Schirense einen Hinweis: (Haziga)... comiti Hermanno de Chastel nupta fuit. Quo mortuo, cuidam comiti Ottoni de Schyren tradita, per eum tres filios, Ottonem videlicet, Pernhardum et Ekkardum comites, habuit. Heinricus etiam patriarcha Aquileiensis et supradictus episcopus Polensis duo fratres, filii matertere ipsiius Hazige fuerunt. Wie Haziga keinen Sohn Otto hatte, wie wir noch sehen werden, so liegt auch eine Verwechslung von Patriarch Heinrich (1077-1084) mit seinem Vorgänger, Patriarch Sighard (1068-1077), vor. Hazigas matertera, also Mutter-Schwester, war demnach die Mutter des Patriarchen Sighard, Gräfin Bilihild, und
damit war auch Hazigas Mutter einer Tochter des Pfalzgrafen Hartwig II. So wurden im Bericht über Kirchweih und Dotierung des Klosters Michaelbeuern als zustimmende Miterben Hazigas Söhne nach ihren Vettern Ulrich und Rapoto aufgeführt: Ekkehart et Pernhart filii Hadagunde.
In 1. Ehe war Haziga verheiratet mit Graf Hermann von Kastl im Nordgau, der wie sie ein BABENBERGER war. Das Chronicon Schirense schildert, wie das gräfliche Paar auf Hazigas Erbbesitz durch ihre Leute das Leitzachtal bis zum Wendelsteinmassiv in Besitz nehmen und kultivieren ließ. Nachdem Graf Hermann Anfang 1056 gestorben war, ging Haziga eine Zweitehe mit Otto, dem Freisinger Vogt, einem Witwer, ein.
Da nach dem ehelichen Güter- und Erbrecht den Kindern aus der Erstehe des Vaters dessen Besitz verhaftet war, wie er beim Tode der Mutter bestand, und damit die Kinder aus der Zweitehe auf ihr Muttergut verwiesen waren, war der Mann vermögensrechtlich mehr oder weniger gezwungen, eine Zweitehe einzugehen, deren Besitz das standesgemäße Erbe ihrer Kinder gewährleistete. Darnach war Erbe des Haus- und Erbbesitzes Ottos sein gleichnamiger Sohn aus der Erstehe, während sich Hazigas Erbbesitz, und damit auch Scheyern, auf ihre beiden Söhne Ekkehard und Bernhard vererbte, nachdem mit Hazigas Kindern aus ihrer Erstehe eine Erbregelung über das gemeinsame Muttergut getroffen worden war. Wir können daher von einer klaren rechtlichen Besitztrennung ausgehen.
Wie sehr Haziga auf die Familie ihrer Mutter, einer ARIBONIN, ausgerichtet war, zeigt die Namensgebung für ihre beiden Söhne Ekkehart und Pernhart. Sie erfolgte im Gedenken an ihren Großvater, den Pfalzgrafen Hartwig, und den Leitnamen Sighard. Diese Namensgebung spielte auch bei den Töchtern Mathild und Suanhild von Hazigas Tante Bilihild eine maßgebliche Rolle.
Nachdem sich zwei "Aussteiger" aus Gräfin Hazigas näherer Verwandtschaft mit Gleichgesinnten zu einer Kommune im hinteren Leitzachtal beim heutigen Bayrischzell zusammengetan hatten, ließ sie dort eine Kirche errichten. Diözesanbischof Ellenhart von Freising (1052-1078), Bruder des Patriarchen Sighart und Cousin Hazigas, trennte das Rodungsgebiet vom Pfarrsprengel Willing ab und teilte den Neubruchzehnt des neugeschaffenen Sprengels mit Tauf- und Begräbnisrecht der Kirche Bayrischzell zu, die von ihm 1077 eingeweiht wurde. Die üblichen Begleiterscheinungen eines Aussteigerkollektivs aber dürften dann Gräfin Haziga veranlasst haben, an Abt Wilhelm von Hirsau heranzutreten, diesen Ort unter seine Fittiche zu nehmen und Mönche von Hirsau dazu abzuordnen. Diese stellten jedoch sehr bald fest, dass der Ort für ora et labora unzumutbar war, und so kam Frau Haziga mit Bischof Meginward überein, von der Freisinger Kirche Grund und Boden bei Fischbachau einzutauschen, um die Klostergemeinschaft dorthin zu verlegen. Da die Kirche 1087 eingeweiht wurde und im Chronicon betont wird, dass sie in kurzer Zeit fertiggestellt wurde, dürfte der Besitztausch ein, zwei Jahre vorher erfolgt sein. Unter dem Eindruck des Investiturstreites übertrugen Haziga und ihre beiden Söhne nach Hirsauer Vorbild das Kloster dem Römischen Stuhl, ut ad nullius terrene dominationis re spectum haberet nisi ad solam sedem Romanam.
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