Misc. Notes
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Emicho von LEININGEN (von Flonheim, der Kreuzfahrer), geboren um 1050 in Flonheim (Religion: r.K.), gestorben nach 1096,
1095 auf der Synode von Clermont hatte Papst Urban II. für das westliche Europa zur Befreiung Jerusalems von den Muslimen den Ersten Kreuzzug proklamiert. Der von deutschem Boden aus als dessen Teil beabsichtigte Deutsche Kreuzzug wurde rasch zum Volkskreuzzug, der auch Bauernkreuzzug oder Armenkreuzzug genannt wird.
Sein geistiger Vater war Peter der Einsiedler, dessen emotionale Kreuzzugspredigten sich wesentlich schneller und nachhaltiger verbreitet hatten als der offizielle Aufruf des Papstes.
Nach diversen Quellen soll Emicho diese Kreuzzugspredigten um die Behauptung ergänzt haben, dass ihm Jesus Christus erschienen sei und ihm die Kaiserkrone sowie Hilfe bei der Bekehrung der europäischen Juden versprochen habe, falls er sich dem Kreuzzug anschließe.
Andere Berichte sprechen davon, ein Engel habe ihm ein Kreuz auf die Brust gezeichnet und ihn zum Anführer im Kampf gegen den Antichristen ernannt.
Da die Juden als Anhänger des Antichristen galten, war Emicho bemüht, sie entweder zu töten oder über die Zwangstaufe zur Konversion zu zwingen.
Im April des Jahres 1096 sammelte Emicho im Bereich des Mittelrheins eine Armee, die allerdings schlecht ausgerüstet war.
Zu Beginn des angestrebten Weges nach Jerusalem erreichten Emichos Leute im Mai am Oberrhein nacheinander die Bischofsstädte Speyer, Worms und Mainz und verübten überall Pogrome an der jüdischen Bevölkerung.
Jüdische Quellen aus dieser Zeit bezeichnen ihn deswegen als größten Feind der Juden und lasten ihm zahlreiche Gräueltaten an. Als unwahrscheinlich gilt die These, wonach Emicho von Mainz noch einmal zurück nach Köln gereist sei, um auch die dortigen Juden zu verfolgen.
Über Emicho schrieb ein jüdischer Chronist unter Berufung auf Berichte von Augenzeugen: "Emicho, der Feind aller Juden, war der Schlimmste all unserer Dränger, er schonte weder Greis noch Jungfrau und hatte nicht für Kind noch Säugling noch Kranke Erbarmen. Das Volk Gottes zertrat er wie Staub, die Jünglinge schlug er mit dem Schwerte und schlitzte die schwangeren Frauen auf" (Salomo bar Simeon).
Von Südwestdeutschland aus zog Emichos Armee im Sommer 1096 an der Donau entlang flussabwärts. Weil ihnen Geld und Verpflegung ausgegangen waren, begannen die Kreuzfahrer etwa ab der ungarischen Grenze mit wahllosen Plünderungen. Die Bevölkerung setzte sich jedoch zur Wehr, und viele Angehörige der geschwächten Armee wurden getötet.
Im Oktober 1096 löste sich Emichos Heer schließlich auf.
Die Überlebenden versuchten zumeist, sich anderen Truppen des Ersten Kreuzzuges anzuschließen. Emicho selbst kehrte nach Hause zurück. Dort fiel er der Verachtung anheim, weil er sein Gelübde, nach Jerusalem zu ziehen, nicht erfüllt hatte. Über die Umstände seines Todes ist nichts bekannt. Sohn von Emich von LEININGEN und Kunigunde von STROMBERG.
Kinder:
1. Emich I. von LEININGEN, geboren um 1080.
2. Arnold II. von LEININGEN, Priester, geboren um 1085 (Religion: r.K.), gestorben am 16.03.1126. Bf. v. Speyer 1124.
3. Embricho (Emich III.) von LEININGEN, Priester, geboren um 1090 (Religion: r.K.), gestorben am 11.11.1146 in Aquileia, 1117 Propst am Marienstift u- Archidiakon in Erfurt, 1125 Kanzleivorstand Kg. Lothars III., Bf. v. Würzburg 1127, 1139 Teilnahme am 2 Laterankonzil, er hielt zahlreiche Diözesansynoden ab, die Einteilung des Bistums in Archidiakonate und Landkapitel geht wahrscheinlich auf ihn zurück. Errichtete das Würzburger Schottenkloster St. Jakob. Erbauer der ersten steinernen Mainbrücke in Würzburg (Dombaumeister Enzelin). Er begleitete 1144 Kg. Konrads III. Schwägerin Bertha von Sulzbach nach Byzanz zu ihrer Heirat mit Kaiser Manuel und starb auf der Rückreise. Zuvor verfasste er eine Lebensbeichte.“
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