Misc. Notes
„Amalswintha von ITALIEN, geboren um 495 (Religion: r.K.), gestorben 30.04.534, auf der Insel Martana im See von Bolsena, Latium.
Regentin in Italien 516-534, Tochter von Theoderich von ITALIEN (der Große) und Audofleda von FRANKEN.“
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Amalasuentha, Amalaswintha, Amalasuintha) († 30. April 535 auf der Insel Martana im See von Bolsena, Latium) war eine
ostgotische Königin.
Die Tochter des ostgotischen Königs Theoderich des Großen wurde 515 mit Eutharich († vor 527) verheiratet, einem Westgoten, der angeblich seine Blutslinie bis zu Ermanarich zurückverfolgen konnte. Ihrer Ehe entstammten zwei Kinder, Athalarich (* 516; † 534) und Matasuentha (* 518; † nach 550) (auch Mataswintha, Matasuntha).
Nach dem Tod König Theoderichs im Jahr 526 folgte ihm, gemäß dem Wunsch des Verstorbenen, Athalarich auf dem Thron.
Da der neue König erst 10 Jahre alt war, übernahm Amalasuntha als Vormund ihres Sohnes die Regentschaft. Tief verbunden mit der römischen Kultur und selbst hoch gebildet - sie beherrschte mehrere Sprachen - war ihre Regentschaft von ihrem Bemühen um einen Ausgleich zwischen den arianischen Ostgoten und den katholischen Römern geprägt. Dass Amalasuntha zudem ihren Sohn umfassend und in römischer Tradition - die sich stark von der Gedankenwelt des gotischen Adels und Volkes unterschied - ausbilden ließ, sorgte für zusätzliche Spannungen im Verhältnis zum gotischen Adel. Schon nach der Beisetzung ihres Vaters hatten die gotischen Fürsten sich von ihr abgewandt. Sie selbst verbannte drei gotische Adelige, die sie der Intrige gegen ihre Herrschaft verdächtigte, und ließ sie später töten.
Gleichzeitig führte sie Verhandlungen mit Kaiser Justinian I. mit dem Ziel, zusammen mit dem gotischen Adel nach Konstantinopel umzusiedeln.
Nach dem Tod ihres Sohnes Athalarich (534) machte sie, nun Königin, ihren Cousin Theodahad zum Mitregenten, um ihre Position zu stärken.
Doch schon im folgenden Jahr ließ Theodahad sie in Ravenna gefangen nehmen, auf der Insel Martana im See von Bolsena festsetzen und schließlich ermorden; sie wurde im Bad erwürgt. In der Antike kursierte das Gerücht, Kaiserin Theodora habe ihren Gesandten Petrus Patricius heimlich dafür Sorge tragen lassen, dass die gestürzte Königin beseitigt werde, doch ist der Wahrheitsgehalt dieses Vorwurfs schwer einzuschätzen.
Den Großteil der überlieferten Informationen zur Person von Amalasuntha liefern Briefe von Cassiodor, Oberminister und literarischer Berater Amalasunthas, und die historischen Berichte von Prokop und Jordanes.
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