Familien-Liste von Andre Gressler (Adel) - Person Sheet
Familien-Liste von Andre Gressler (Adel) - Person Sheet
NameBernhard III. (1180-1212 Hzg. v. Sachsen) von Sachsen 27
Birth Date11405
Death Date9 Feb 12125
Death PlaceBallenstedt
Misc. Notes
Graf von Anhalt, Herzog von Sachsen27; 1180-1212 Herzog von Sachsen14;
Bernhard (* 1140; † 9. Februar 1212 in Ballenstedt) war Herzog zu Sachsen, Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Markgraf zu Salzwedel, Graf von Anhalt (Askanien) und Ballenstedt, Herr zu Bernburg.11

Bernhard III. von Sachsen, Hg. v. Sachsen, geboren 1140 (Religion: r.K.), gestorben am 09.02.1212 in Bernburg, bestattet in Kloster Ballenstedt. Gf. v. Anhalt 1170, Gf. v. Ballenstedt 1171, Hg. v. Sachsen 1180, Sohn von Albrecht II. von Sachsen (der Bär) und Sofia von Winzenburg.
Kirchliche Trauung um 1170 mit Judith von Polen, geboren um 1153 (Religion: r.K.), gestorben nach 1201, Tochter von Miesczyslaw III. von Polen (der Alte) und Elisabeth von Ungarn.
Aus dieser Ehe stammen:
1. Heinrich I. von Anhalt (der Dicke), geboren um 1170.
2. Sophia von Sachsen, Nonne, geboren um 1173 (Religion: r.K.), gestorben am 15.07.1244, Äbtissin v. Gernrode 1221.
3. Magnus von Sachsen, geboren um 1175 (Religion: r.K.), jung.
4. Hedwig von Sachsen, geboren um 1178 (Religion: r.K.), gestorben nach 1206. Kirchliche Trauung vor 1204 mit Ulrich I. von Wettin, Gf. v. Wettin, geboren um 1166 (Religion: r.K.), gestorben am 28.09.1206 in Burg Wettin, bestattet in Petersberg. Gf. v. Wettin 1187, Sohn von Heinrich I. von Wettin, Gf. v. Wettin, und Sophie von Sommerschenburg.
5. Albrecht I. von Sachsen-Wittenberg, geboren um 1180.
6. Johann von Sachsen, Priester, geboren um 1182 (Religion: r.K.). Propst v. Halberstadt.”2;

Biographie: Bernhard war der jüngste Sohn Albrecht des Bären und Sophie von Reyneck aus dem Haus der Askanier und wurde 1140 geboren. Im Jahre 1157 wohnte er mit seinem Vater und seinen Brüdern dem Begräbnis Konrad des Großen (auch Frommen und Reichen genannt) von Wettin und Markgrafen von Meißen bei. Im Jahre 1159 begleitet Bernhard nebst seinem Bruder Otto, Kaiser Friedrich I. Barbarossa auf dessen Zug nach Italien. Nach dem Tod seines Vaters erhielt er 1170 die Anhaltinischen Hausbesitzungen den Bezirk von Ascaria (Aschersleben) und die Reste der ehemaligen Ostmark zwischen Saale und Elbe. Nach dem Tod seines Bruders Adalbert (Albert) von Ballenstedt, wurde er 1171 Graf von Ballenstedt. Im selben Jahr erhielt er von Friedrich Barbarossa, auf dem Reichstage zu Goslar, das Heimfallsrecht auf die Herrschaft Plötzkau (Plötzke), welches 1173 in seinen Besitz überging. Die Herrschaft in der Grafschaft Plötzkau wurde ihm von Heinrich dem Löwen mit einem Krieg streitig gemacht. Dabei zerstörte dieser Aschersleben und Gröningen und verwüstete Halberstadt. Jedoch konnte sich Bernhard in dieser Auseinandersetzung behaupten.
Zeitraum des Sturzes von Heinrich dem Löwen: Als Heinrich der Löwe 1180 durch Kaiser Friedrich Barbarossa geächtet wird, verliert dieser auf dem Reichstag zu Würzburg seine Lehen, die Herzogtümer Bayern und Sachsen. Daraufhin erhält Bernhard am 13. April 1180 auf dem Reichstag zu Gelnhausen den östlichen Teil der welfischen Lande und das Erzbistum Bremen-Hamburg mit der sächsischen Herzogswürde. Diese Verleihung des Herzogtums Sachsen war jedoch ohne reellen Wert. Zuvor war das Herzogtum aufgeteilt worden, so dass es als Länderbesitz nur den Landstrich zwischen Meißen und der Kurmark Brandenburg ausmachte. Dabei wurden ihm die Gebiete um Aken und Wittenberg sowie noch einige andere Besitzungen wie der Burggrafschaft Magdeburg übertragen. Die Würde eines Herzogs von Sachsen war nur ein leerer Titel. Denn die einst von Heinrich dem Löwen besessenen Länder Engern und Westphalen, nebst den herzoglichen Hoheitsrechten, hatte sich der Erzbischof von Köln verschafft. Die Grafen von Holstein wurden von der Lehnshoheit der sächsischen Herzöge entbunden, die Grafschaft Stade kam an das Erzbistum Bremen, Lübeck wurde Reichsstadt, die sächsische Pfalz erhielt Landgraf Hermann von Thüringen und zusätzlich nahmen die sächsischen Bischöfe ihre Lehen zurück. Dafür musste Bernhard 1181 den Kaiser bei der Reichsheerfahrt gegen Heinrich den Löwen unterstützen. Nach der Niederwerfung von Heinrich, konnte dieser zudem seine Allodialgüter retten, aus denen später das Herzogtum Braunschweig gebildet wurde.
Bernhards Wirken als Sachsenherzog: In Nordalbinigen und den Gebieten zwischen Elbe und Ostsee lehnten sich die Lehnsleute bald gegen ihn auf. Später fanden sie Unterstützung in den zurück gekehrten Heinrich den Löwen. Bernhard versuchte seine Ansprüche durchzusetzen und wurde dabei von seinen Brüdern, vor allem Otto I., Markgraf von Brandenburg, und Siegfried, nunmehr Erzbischof von Bremen, unterstützt. Als erstes sollten die Vasallen seines Gebietes, bei einem Tag zu Artlenburg, den Eid der Treue schwören. Es kamen die Grafen zu Ratzeburg, Danneberg, Luckow und Schwerin. Der mächtigste aber, Graf Adolf von Holstein, kam nicht und wurde in dessen Folge zunächst sein Widersacher. Streitereinen um die Dithmarschen, das westliche Holstein, entbrannten, welches er von seinem Bruder Siegfried als bremisches Lehen erhielt, welcher es so aus der Gewalt des Grafen von Holstein zu entreißen hoffte, allerdings ohne Erfolg. Bernhard begann nun mit dem Bau der Lauenburg (Polabenburg) an der unteren Elbe, um wenigstens einen festen Punkt am rechten Elbufer zu haben. Bestimmte, ihn feindlich gesonnen Gebiete, belastete er mit hohen Steuern, wodurch es zu einem Angriff gegen Lauenburg kam und diese 1182 zerstört wurde.
Im Jahr 1183 starb Bernhards Bruder Dietrich von Werben ohne Erben, sein Besitz fiel zum größten Teil an Bernhard. Der Streit weitete sich nun auch auf die Slawenländer aus. Heinrich Borwin I., der Sohn von Pribislaw, war, wie sein Vater, ein Anhänger von Heinrich dem Löwen, zudem Gemahl dessen Tochter Mathilde und hielt es somit mit Bernhards Gegnern. Sein Vetter Nikolaus I. (Niklot), der Sohn von Wartislaw von Mecklenburg, den Heinrich 1164 in seiner erstürmten Burg Malchow hatte hängen lassen, ergriff Partei für Bernhard. Um die Freunde Bernhards zu schwächen fielen die aufrührerischen Vasallen in slawische Gebiete ein und verjagten Niclot. Borwin verband sich mit dem Pommernherzog Bogislaw I. und Niclot mit den Fürsten Jaromir I. von Rügen, der ein treuer Lehnsmann der Dänen war. Bogislaw hatte nun den heimlichen Auftrag vom Kaiser den Dänenkönig Knuth VI. für seine Huldigungsverweigerung zu bestrafen, wodurch das Land zwischen der Elbe und Oder in eine dänische und deutsche Partei gespalten wurde. Borwin geriet in Gefangenschaft des Dänenkönigs und musste, wie Niclot, sein Land vom Dänenkönig zu Lehen nehmen. Nach verheerenden Einfällen der Dänen in Pommern in den Jahren 1184 und 1185, ereilte Bogislaw dasselbe Schicksal.
Durch den Erfolg der Dänen drängte der Kaiser 1184 zu einem Ausgleich zwischen Bernhard und seinen Vasallen. Graf Adolf von Holstein sollte die strittigen Landstriche behalten, musste dafür aber 700 Mark an Bernhard bezahlen und den verweigerten Lehnseid leisten. Graf Bernhard von Ratzeburg und Graf Gunzelin von Schwerin wurden auch zu Zahlungen verpflichtet. Die zerstörte Lauenburg sollte von allen gemeinsam wieder aufgebaut werden. Spätestens nach der zweiten Verbannung Heinrich des Löwen 1188, hielt es Graf Adolf mit dem neuen Oberherren, in der Hoffnung mit ihm sein verlorenes Land wieder zu bekommen.
Nach Heinrichs Rückkehr 1188 kam es erneut zu Auseinandersetzungen, bei denen Bernhard Bardowick (im Lüneburgischen) verlor.
Mit der Herzogswürde an Sachsen fiel ihm auch das Kurrecht zu, womit er zugleich Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde. Dieses wichtige Kurrecht konnte er erstmalig 1190 bei der Krönung Kaiser Heinrich des VI. anwenden. Auch machte er dessen Unterfangen durch seinen Widerspruch zunichte, die deutsche Krone an sein Haus erblich zu binden. 1198 wählte er Philipp von Schwaben zum Kaiser. Dieser wurde jedoch am 21. Juni 1208 von Otto von Wittelsbach auf der alten Burg bei Bamberg erschlagen. Daraufhin wurde eine neue Kaiserwahl anberaumt und man einigte sich mit der Stimme Bernhards in Halberstadt am 22. September auf Otto den IV. als Kaiser, der darauf in Frankfurt gekrönt wurde. Bernhard begründete das sächsische Wappen. Dazu legte er über den alten Schild des askanischen Hauses, die fünf schwarzen Balken im goldenen Felde und zum Zeichen der jüngeren Geburt und Linienabzweigs den schrägen Lilienbalken. Den später so genannten Rautenkranz erhielt er von Friedrich Barbarossa auf dem Reichstage zu Gelnhausen 1180. Durch die erworbenen sächsischen Besitzungen verlegte Bernhard seinen Sitz und Hoflager nach Wittenberg, welches bis zum Aussterben des askanischen Geschlechtes 1422 als Residenz der Askanier bestehen blieb. Bernhard verstarb am 9. Februar 1212, als letzter von Albrechts vielen Söhnen und wurde in Ballenstedt in der Kirche des Benediktinerklosters beigesetzt.
Fazit: Mit der Belehnung Bernhards durch Kaiser Friedrich Barbarossa wurde der lebenslange Kampf des zehn Jahre zuvor verstorbenen Albrecht des Bären um die Macht in Sachsen für die Askanier letztlich erfolgreich beendet. Albrecht selbst war nach der Krönung des Stauferkönigs Konrad III. von diesem mit dem Herzogtum Sachsen belehnt worden, hatte dieses Amt jedoch nur für vier Jahre zwischen 1138 und 1142 inne und konnte sich gegen den Herrschaftsanspruch der Welfen nicht auf Dauer durchsetzen. Barbarossa wiederum unterstützte den Welfen Heinrich den Löwen und zwang Albrecht, dies hinzunehmen. Erst als sich Barbarossa mit Heinrich dem Löwen 1175 überwarf, wurde der Weg für einen askanischen Herzog von Sachsen Wittenberg frei.
Ehe und Kinder: Bernhard war in erster Ehe mit der Tochter des Knuts von Dänemark Brigitte (Jutta), in zweiter Ehe mit Sophia, Tochter des Landgrafen Ludwig II. (des Eisernen) von Thüringen und in dritter Ehe mit Judith, der Tochter Herzog Miecislaus III. von Polen, verheiratet.11;
Kinder aus 1. Ehe:
* Albrecht, Herzog von Sachsen
* Sophie, Abtissin zu Gernrode
* Heinrich I., Fürst von Anhalt
* Magnus
* Hedwig (vermählt 1204 mit Graf Ulrich von Wettin)
Kinder aus 2. Ehe:
* Johann, Probst in Halberstadt11;
Nach dem Tode Bernhards wurde der Besitz aufgeteilt: Bernhards Sohn Albrecht I. wurde Herzog von Sachsen. Seinem Sohn Heinrich I., Fürst von Anhalt, fielen die anhaltinischen Stammgüter zu.11;
Verwendete Literatur: “Die Askanier“ von Heinrich Kühne erschienen im Drei Kastanien Verlag 1999 ISBN 3-933028-14-0”, “Geschichte der Sächsisch-Askanischen Kurfürsten“ von Georg Hirschfeld erschienen bei Julius Sittenfeld /Berlin 1884”, “Die Söhne Albrechts des Bären 1170-1184, im Jahresbericht über die Louisenstädtische Realschule, Hahn, 1869 – Die Vorgänge um das Ringen zwischen den Askaniern, Heinrich dem Löwen und Kaiser Friedrich I. werden hier sehr detailliert und mit ausführlicher Quellenangabe dargestellt”11
Spouses
Marr Dateca 11702
 Sophia (1221-1244 Äbtissin von Gernrode) (unverheiratet) (ca1173-1244)
 Magnus († jung) (als Kind gestorben) (ca1175-ca1176)
 Hedwig (∞ Graf von Wettin) (verheiratet) (ca1178->1206)
 Johann (Propst von Halberstadt) (unverheiratet) (ca1182-)
Last Modified 17 Dec 2019Created 6 Jan 2022 using Reunion for Macintosh
Da ich ein amerikanisches Ahnenprogramm habe, sind die meisten Eckdaten leider in englisch. Sorry ;-) Aber ich denke, dass man sich trotzdem zurechtfinden kann.