Misc. Notes
Heinrich das Kind19;
der erste Landgraf von Hessen27, welches bis dahin zu Thüringen gehört hatte, von da an aber eine besondere Landgrafschaft wurde
19;
Sohn der Sophia, einer Bruderstochter
[To. v. Ludwig v. Thür.] des Gegenkaisers Heinrich Raspes
19;
[Sowohl er selbst als auch sein Weib sind Nachkommen von Karl dem Großen]4;
Heinrich I. von Hessen (* 24. Juni 1244; † 21. Dezember 1308 in Marburg)
war erster Landgraf von Hessen und Begründer des hessischen Fürstenhauses.
Im Jahre 1247 (als der letzte Nachkomme von Hermann von Thüringen, Heinrich Raspe, der Gegenkaiser, kinderlos stirbt),
wird die Landgrafschaft Thüringen auf die Nachkommenschaft Hermanns aufgeteilt.
Dabei wird das vormals zu Thüringen gehörende Hessen abgetrennt19;
[Sowohl er selbst als auch sein Weib sind Nachkommen von Karl dem Großen]4;
[Die Jansen’sche Genealogie zweigt bei Heinrichs Tochter Sofie, verh. von Waldeck, ab]2;
„
Heinrich I. von HESSEN (das Kind), Landgf. v. Hessen, geboren am 24.06.1244 (Religion: r.K.), gestorben am 31.07.1308 in Marburg mit 64 Jahren.
Landgf. v. Hessen 1265, Sohn von Heinrich II. von BRABANT (der Großmütige) und Sofie von THÜRINGEN.
Kirchliche Trauung (1) mit 19 Jahren am 10.09.1263 mit Adelheid von BRAUNSCHWEIG.
Kirchliche Trauung (2) 1275 mit Mechthild von KLEVE, geboren um 1261 (Religion: r.K.), gestorben am 21.12.1309, Tochter von Dietrich VII. von KLEVE (von Meißen) und Adelheid von HEINSBERG.
Aus der ersten Ehe stammen:
1. Sofie von HESSEN, geboren um 1264.
2. Heinrich von HESSEN (der Jüngere), Ldgf. v. Hessen, geboren um 1265 (Religion: r.K.), gestorben am 23.08.1298, bestattet in Marburg. Elisabethkirche. Ldgf. v. Hessen als Mitregent 1284. Kirchliche Trauung am 15.01.1290 in Donauwörth mit Agnes von BAYERN.
3. Mechthild von HESSEN, geboren um 1267 (Religion: r.K.), gestorben nach 1332. Kirchliche Trauung (1) vor 1283 mit Gottfried VI. von ZIEGENHAIN, Gf. v. Ziegenhain, geboren um 1271 (Religion: r.K.), gestorben am 30.11.1304. Gf. v. Ziegenhain, Vogt v. Fulda, urk. 1271-1304, Sohn von Gottfried V. von ZIEGENHAIN, Gf. v. Ziegenhain, und Hedwig von CASTELL. Kirchliche Trauung (2) nach 1309 mit Philipp III. von FALKENSTEIN (der Ältere), Gf. v. Falkenstein u. Münzenberg, geboren um 1277 (Religion: r.K.), gestorben nach 1321. Gf. v. Falkenstein u. Münzenberg zu Lich um 1300, Sohn von Werner I. von FALKENSTEIN, Gf. v. Falkenstein u. Münzenberg, und Mechthild von DIETZ.
4. Adelheid von HESSEN, geboren um 1268 (Religion: r.K.), gestorben am 07.12.1315, bestattet in Vessra. Kirchliche Trauung 1284 mit Berthold IV./VII. von HENNEBERG-SCHLEUSINGEN, Fst. v. Henneberg, geboren 1271/72 in Schleusingen (Religion: r.K.), gestorben am 14.04.1340 in Schmalkalden, bestattet in Kloster Vessera. Gf. v. Henneberg u. Schleusingen 1284, Reichsfürst 1310, durch Kauf Burggf. v. Nürnberg 1306, Herr v. Schmalkalden u. der Pflege Coburg 1312, Sohn von Berthold III./V. von HENNEBERG, Gf. v. Henneberg-Schleusingen, und Sophie von SCHWARZBURG.
5. Elisabeth von HESSEN (die Ältere), geboren um 1269 (Religion: r.K.), gestorben am 19.02.1293. Kirchliche Trauung um 1287 mit Johann I. von SAYN, Gf. v. Sayn, geboren um 1260 (Religion: r.K.), gestorben am 23.11.1324. Gf. v. Sayn zu Sayn u. Herr von halb Homburg 1283, Burggf. v. Kaiserswerth, Sohn von Gottfried I. von SAYN, Gf. v. Sayn, und Jutta von ISENBURG. Er ist wiederverheiratet mit Kunigunde von COVERN.
6. N von HESSEN, geboren um 1270 (Religion: r.K.), gestorben um 1274.
7. Otto I. von HESSEN, Landgf. v. Oberhessen, geboren um 1272 (Religion: r.K.), gestorben am 17.01.1328, bestattet in Marburg. Elisabethkirche. Ldgf. v. Oberhessen 1308, Ldgf. v. Niederhessen 1311.
Kirchliche Trauung 1297 mit Adelheid von RAVENSBERG, geboren um 1273 (Religion: r.K.), gestorben nach 1338, bestattet in Marburg. Elisabethkirche, Tochter von Otto III. von RAVENSBERG und Hedwig zur LIPPE.
Aus der zweiten Ehe stammen:
8. Elisabeth von HESSEN (die Mittlere), geboren um 1276 (Religion: r.K.), gestorben nach 1306. Kirchliche Trauung (1) um 1290 mit Wilhelm von BRAUNSCHWEIG, Hg. v. Brauschweig, geboren um 1270 (Religion: r.K.), gestorben am 30.09.1292 in Braunschweig, bestattet in Braunschweig. Dom. Hg. v. Brauschweig-Lüneburg 1279, Hg. zu Wolfenbüttel 1291, Sohn von Albrecht I. von BRAUNSCHWEIG (der Große) und Alessina von MONTFERRAT. Kirchliche Trauung (2) am 01.12.1294 mit Gerhard IV. von EPPENSTEIN, Herr v. Eppenstein, geboren um 1260 (Religion: r.K.), Sohn von Gottfried III. von EPPENSTEIN und Mechthild von ISENBURG-WIED.
9. Agnes von HESSEN, geboren um 1277 (Religion: r.K.), gestorben 1335. Kirchliche Trauung 1297 mit Johann I. von NÜRNBERG, Burggf. v. Nürnberg, geboren um 1278 (Religion: r.K.), gestorben am 25.02.1300. Burggf. v. Nürnberg gemeinsam mit Bruder Johann 1296, Sohn von Friedrich III. von NÜRNBERG (der Erber) und Helene von SACHSEN-WITTENBERG.
10. Johann von HESSEN, Landgf. v. Hessen, geboren um 1279 (Religion: r.K.), gestorben 1311. Pest 16.2./23.2. Bestattet in Kassel. Kloster Ahnsberg. Landgf. v. Hessen zu Niederhessen 1308. Kirchliche Trauung Juli 1306 mit Adelheid von BRAUNSCHWEIG, geboren am 25.03.1290 (Religion: r.K.), gestorben 1311, 14.3./12.10. Bestattet in Braunschweig. Dom, Tochter von Albrecht II. von BRAUNSCHWEIG (der Fette) und Rixa von WERLE.
11. Ludwig II. von HESSEN, Priester, geboren um 1281 (Religion: r.K.), gestorben am 18.08.1357. Domherr in Chartres vor 1307, Domscholaster in Mainz u. Domherr in Trier 1308-1310, Domherr in Münster 1309, Elekt v. Münster 1310, Bf. v. Münster 1313.
12. Elisabeth von HESSEN (die Jüngere), geboren um 1283 (Religion: r.K.), gestorben nach 1308. Kirchliche Trauung 1299 mit Albrecht II./III. von GÖRZ, Gf. v. Görz, geboren um 1270 (Religion: r.K.), gestorben um 1326. Gf. v. Görz 1323 als Regent für seinen Neffen, Sohn von Albrecht I. von GÖRZ, Gf. v. Görz, und Euphemia von GLOGAU. Er ist wiederverheiratet mit Offmei Udalhild von MÄTSCH.
13. Katharina von HESSEN, geboren um 1285 (Religion: r.K.), gestorben 1322. Kirchliche Trauung vor 1308 mit Otto IV. von ORLAMÜNDE (der Reiche).
14. Jutta von HESSEN, geboren um 1287 (Religion: r.K.), gestorben am 13.10.1317, bestattet in Braunschweig. Dom. Kirchliche Trauung 1311, 24.3./2.10. Ehemann ist Otto II. von BRAUNSCHWEIG (der Milde), Hg. v. Braunschweig, geboren am 25.03.1290 (Religion: r.K.), gestorben am 30.08.1344 in Göttingen mit 54 Jahren, bestattet in Braunschweig. Dom. Hg. v. Braunschweig-Lüneburg 1318 in Braunschweig u. Göttingen, Sohn von Albrecht II. von BRAUNSCHWEIG (der Fette) und Rixa von WERLE. Er ist wiederverheiratet mit Agnes von BRANDENBURG.“
2
„Heinrich,
auch das Kind von Brabant genannt, war der Sohn von Heinrich II. von Brabant und Sophie von Brabant, der Tochter des Landgrafen Ludwig des Heiligen von Thüringen und der Heiligen Elisabeth.
Nach dem Tod des letzten Landgrafen von Thüringen, Heinrich Raspe, brach der thüringisch-hessische Erbfolgekrieg (1247 bis 1264) aus. Heinrichs Mutter Sophie von Brabant kämpfte als nächste Erbin von Heinrich Raspe für ihr Kind um das gesamte Erbe Thüringen-Hessen gegen den Wettiner Heinrich dem Erlauchten von Meißen. Durch den Langsdorfer Vertrag von 1265 sicherte Sophie ihrem Sohn die hessischen Grafschaften. Diese umfassen zu dieser Zeit die Region zwischen Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und Biedenkopf. Im gleichen Jahr erwarb Heinrich einen Teil der Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen von Tübingen. 1277 wurde er auf der Mader Heide zum Landgrafen ausgerufen und er machte Kassel zu seiner Residenz. Er nannte sich nun "Landgraf von Hessen". Heinrich behauptete sich gegen die starke Dominanz des Mainzer Erzbischofs in seinem Machtbereich. Er wurde von Mainz im Jahr 1274 geächtet, setzte sich aber spätestens ab 1290 gegen seinen Konkurrenten durch, als er in der Schlacht bei Fritzlar den Erzbischof von Mainz besiegte. Heinrich unterstützte Kaiser Rudolf I. von Habsburg in seinem Krieg gegen Ottokar von Böhmen und half ihm 1276 Wien zu erobern. Er gab seinen Anspruch auf das Erbe in Brabant nie auf und unterstützte seinen brabanter Neffen Johann I. gegen Geldern und Luxemburg im Limburger Erbfolgestreit. Heinrich erhielt am 12. Mai 1292 von König Adolf von Nassau die Reichsfürstenwürde und wurde mit Eschwege und der Reichsburg Boyneburg als erbliches Reichsfürstentum belehnt. Dies festigte seine Machtstellung in Hessen. Heinrich baute Kassel als Residenz aus und errichtete das Marburger Schloss. Durch geschickte Diplomatie kam er unter anderem in den Besitz von Sooden-Allendorf, Kaufungen, Witzenhausen, Immenhausen, Grebenstein, Wanfried, Staufenberg, Trendelburg und des Reinhardswaldes. Ab dem Jahr 1292 kam es zu Erbstreitigkeiten mit seinen Söhnen aus der ersten Ehe, da seine zweite Frau die erbliche Berücksichtigung ihrer Söhne verlangte. Dies führte zu Bürgerkriegen, die bis zum Tode von Heinrich andauerten. Das Erbe wurde schließlich 1308 geteilt. Landgraf Otto I. von Hessen aus erster Ehe erhielt Niederhessen mit Kassel und Johann von Hessen erhielt Oberhessen mit Marburg. Da Johann schon 1311 starb, fiel Oberhessen auch an Otto.
Familie: Heinrich heiratete am 10. September 1263 Adelheid von Braunschweig († 12. Juni 1274 in Marburg). Sie war die Tochter von Herzog Otto I. von Braunschweig-Lüneburg und Mathilde von Brandenburg. Aus dieser Ehe stamme die sechs Kinder Sophia, Heinrich der Jüngere, Mechthild, Adelheid, Elisabeth die Ältere und Otto I. (Landgraf von Oberhessen ab 1308 und Niederhessen ab 1311).
Nach dem Tod von Adelheid heiratete er 1274 Mechtild von Cleve. Aus dieser Ehe stammen die sechs Kinder Agnes, Elisabeth die Mittlere, Johann (Herr v. Niederhessen bis 1311), Jutta, Ludwig (Bischof von Münster 1310-1357), Elisabeth die Jüngere und Katharina.
Literatur: Heinrich I. von Hessen 33), in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888-89, Bd. 8, S. 322.
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