Misc. Notes
Vorfahren der Margarethe von Holzheim: „164. v. Jossa, Reinhard, 1267-1274, † vor 1297.“
7;
Nach Schwennicke, Tafel 162, Die Edlen von Jossa †1382 (1995): „Reinhard v JOSSA dominus 1259/74, (1297†) ∞ Agnes v Bickenbach 1276, 1294† T v Konrad II Hr v B dem Minnesänger“
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„Mit dem Vertreter der nächsten Geschlechtsfolge beginnt ein völlig neuer wichtiger Abschnitt in der Geschichte des Geschlechtes, das erst dann und zwar auf einem ganz anderen Schauplatze völlig klar, wenigstens in den äußerlich erkennbaren Erlebnissen, also im urkundenmäßig festzustellenden Besitzstande, vor uns tritt.
Dieser Reinhardus de Jazaha, der im Juli 1267 mit der Bezeichnung ‚dominus‘ als Zeuge in einer für das Kloster Meerholz ausgestellten Urkunde erscheint und am 25. Januar 1274 dem Akte beiwohnt, wodurch der Abt Konrad von Schlüchten dem Herrn Reinhard von Hanau die Lorenzkapelle in Schlüchtem schenkt), wird urkundlich weiter nicht mehr genannt,
muß aber
vor 1297 gestorben sein.
Den Namen Reinhard, der mit ihm zuerst in der Familie auftaucht, hatte er von seinem mütterlichen Großvater, dem Edlen Reinhard von Krombach oder von Randenberg aus dem Geschlechte der freien Herren von Kälberau. Ich halte Reinhard für den Vertreter der Familie von Jossa, der eine Erbtochter des dem Hause Bickenbach angehörigen Herrn Konrad von Tannenberg geheiratet und damit sein Geschlecht für etwa 100 Jahre an die Bergstraße verpflanzt hat. Mit einer zweiten Erbtochter Konrads war die über Jugenheim liegende Burg Tannenberg, soweit sie nicht den Herren von Bickenbach zustand, und ein Teil des Amtes Tannenberg an die Schenken von Erbach gefallen, während das Dorf Jugenheim und ein später ausgegangenes Dorf Diethersklingen den von Jossa zugefallen war.
Zum Schutze dieses Gebietes nun erbauten die beiden Söhne der Tannenbergischen Erbin, denen in der Erbteilung die Güter an der Bergstraße zugefallen waren, Gyso und Gerhard von Jazahe(laza) ein neues Schloß Daxberg;
ein älterer Bruder, Reinhard , der 1300 mit seinen Brüdern Gyso und Konrad in einem zu ihren Ungunsten entschiedenen Rechtsstreit mit dem Kapitel zu Aschaffenburg wegen eines Hofes zu Kälberau erscheint,
muß nach 1304 früh gestorben sein, der vierte Bruder Konrad findet sich später fast nur im Bereiche der alten Heimat. Alle 4 Brüder verkauften 1304 dem später (1413) mit dem Kloster Lorsch vereinigten Klarissinnenkloster auf dem Heiligen Berge bei Jugenheim eine jährliche Gülte von einem Pfund Heller auf ihrer Sandmühle. Die beiden nächsten Urkunden sind dann von großer Wichtigkeit. Am 4. August 1312 gaben die Brüder Gerhard und Gyso die von ihnen kurz vorher ohne Erlaubnis des Reiches auf ihrem eigenen Grund und Boden neu erbaute Burg Daxberg (Tagesberg) dem Erzbischof Peter von Mainz und empfingen sie als Lehen zurück. Die Bedingungen, unter denen dieser Akt geschlossen wurde, lassen allerhand Rückschlüsse auf die Gründe der Übergabe an einen mächtigen Schutzherren zu, ebenso auf die Stellung der von Jazza unter den freien Herren der Nachbarschaft und ihre Beziehungen zu den Edlen von Hanau, darum soll hier einiges davon angeführt werden: Die Burg soll dem Erzbischof offen stehen gegen jedermann, ausgenommen das Reich, die Edlen Ulrich von Byckenbach und Gottfried, dessen Vatersbruder, Erkenger von Frankenstein und deren Kinder, Konrad Schenk und Ritter Eberhard genannt Ruckelin. Bei einem Streite zwischen dem Erzbischof und dem Edlen Ulrich von Hanau wird Gyso als Lehensmann von Mainz und Hanau neutral bleiben, sein Bruder Gerhard aber dem Erzbischof Dienste leisten. Erhebt das Reich oder die Stadt Oppenheim Einspruch, weil die Brüder die Burg gebaut und von Mainz zu Lehen genommen haben, so wird der Erzbischof für sie eintreten. Gerhards Frau Lukardis, eine geborene Schenkin von Erbach, und Gysos Gattin Hedwig, denen Einkünfte aus der Burg als Wittum verschrieben waren, geben ihre Einwilligung zu dem Vertrage.“
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