Misc. Notes
Vorfahren der Margarethe von Holzheim: „82. v. Jossa, Gerhard, 1304-1333,
nobilis vir, † vor 1335.“
7;
Nach Schwennicke, Tafel 162, Die Edlen von Jossa †1382 (1995): „Gerhard 1333 Rr
[Ritter], 1312 zu Burg DACHSBERG 1294/33, 1335†, ∞ vor 4.VIII 1312 Lukardis Schenkin v Erbach †nach 28.II 1339 T v Schenk Eberhard V“
55;
„Gerhardus de Jaza (
Jazaha, Jascha, Jazza) 1304, 12, 18, 18, 20, 23, 88; † vor 1335 V. 20. dominus 1313, nobilis vir 1318
Mainzischer Lehensmann 1312; verm. mit Lukardis, Tochter des Schenken Eberhard von Erbach 1312, 20, 33, 35, 36, 39.“
56;
„
Zum Schutze dieses Gebietes nun erbauten die beiden Söhne der Tannenbergischen Erbin [und des Reinhard von Jossa sen.], denen in der Erbteilung die Güter an der Bergstraße zugefallen waren,
Gyso und Gerhard von Jazahe(laza) ein neues Schloß Daxberg; ein älterer Bruder, Reinhard , der 1300 mit seinen Brüdern Gyso und Konrad in einem zu ihren Ungunsten entschiedenen Rechtsstreit mit dem Kapitel zu Aschaffenburg wegen eines Hofes zu Kälberau erscheint, muß nach 1304 früh gestorben sein, der vierte Bruder Konrad findet sich später fast nur im Bereiche der alten Heimat.
Alle 4 Brüder verkauften 1304 dem später (1413) mit dem Kloster Lorsch vereinigten Klarissinnenkloster auf dem Heiligen Berge bei Jugenheim eine jährliche Gülte von einem Pfund Heller auf ihrer Sandmühle.“
56;
„Die beiden nächsten Urkunden sind dann von großer Wichtigkeit. Am 4. August
1312 gaben die Brüder Gerhard und Gyso die von ihnen kurz vorher ohne Erlaubnis des Reiches auf ihrem eigenen Grund und Boden neu erbaute Burg Daxberg (Tagesberg) dem Erzbischof Peter von Mainz und empfingen sie als Lehen zurück. Die Bedingungen, unter denen dieser Akt geschlossen wurde, lassen allerhand Rückschlüsse auf die Gründe der Übergabe an einen mächtigen Schutzherren zu, ebenso auf die Stellung der von Jazza unter den freien Herren der Nachbarschaft und ihre Beziehungen zu den Edlen von Hanau, darum soll hier einiges davon angeführt werden: Die Burg soll dem Erzbischof offen stehen gegen jedermann, ausgenommen das Reich, die Edlen Ulrich von Byckenbach und Gottfried, dessen Vatersbruder, Erkenger von Frankenstein und deren Kinder, Konrad Schenk und Ritter Eberhard genannt Ruckelin.
Bei einem Streite zwischen dem Erzbischof und dem Edlen Ulrich von Hanau wird Gyso als Lehensmann von Mainz und Hanau
neutral bleiben, sein Bruder Gerhard aber dem Erzbischof Dienste leisten. Erhebt das Reich oder die Stadt Oppenheim Einspruch, weil die Brüder die Burg gebaut und von Mainz zu Lehen genommen haben, so wird der Erzbischof für sie eintreten.
Gerhards Frau Lukardis, eine geborene Schenkin von Erbach, und Gysos Gattin Hedwig, denen Einkünfte aus der Burg als Wittum verschrieben waren, geben ihre Einwilligung zu dem Vertrage.“
56;
„Die zweite Urkunde ist wohl eine unmittelbare Folge der ersten. Sie berichtet uns von der Aufgabe der alten Stammburg: am 10. Januar 1313 verkauften Gyso und Conrad unter
Mitbesiegelung ihres Bruders Gerhard ihren Teil zu Matztrots (?), Pfaffenhausen, Burgjossa, Mernolffs (= Mernes), Eilersberg (= Alsberg), Salmünster und Marborn an den Ritter Apel Kuchenmeister! Wahrscheinlich hatte der Bau der neuen Burg an der Bergstraße die Familie so stark in Anspruch genommen, daß nur die Veräußerung anderen, wegen der weiten Entfernung für sie nicht mehr so wertvollen Besitzes helfen konnte. Der Höhepunkt in der Geschichte des Geschlechtes war damals bereits überschritten.
Schon 1335 am 19. Juni verkauften Gerhards Söhne Gerlach und Reinhard mit Einverständnis des Mainzer Lehensherrn, der den neuen Inhaber an demselben Tage belehnt, ihre Hälfte des Schlosses Daxberg und des Dorfes Jugenheim an ihren Oheim, den Bruder ihrer Mutter, Schenk Konrad von Erbach, dem sie 4 Wochen vorher, am 20. Mai bereits die Einkünfte eines Fuders Wein aus denselben Besitzungen verkauft hatten. Bei der Ausführung des Kaufvertrages scheint es aber Schwierigkeiten gegeben zu haben, denn vom 28. Februar
1339 gibt es noch eine Urkunde, worin
Lucgart von Jazza, Gerhards Witwe, mit Einverständnis ihrer
3 Söhne Gerlach, Reinhard und Engelhard, die sämtlich im Alter zwischen 14 und 25 Jahren standen, sowie ihres Schwagers Gyse, all ihr Gut zu Dasperg, Gugenheim und Dythersclingen für 500 Pfund Heller an ihren Bruder Schenk Konrad von Erbach verkauft. In einer anderen Urkunde vom selben Tage verzichtet der
Edelknecht Gerlach v. Jazza noch einmal ausdrücklich auf die Güter und bittet den Erzbischof Heinrich zu Mainz, seinen Oheim Schenk Konrad damit zu belehnen, und in einer dritten gleichzeitigen Urkunde bekennen Albrecht von Buchenau und seine Frau Elisabeth von Jaza, Gerlachs Schwester, daß sie wegen des Wittums der Elisabeth, das auf Dachsberg, Jugenheim und Diethersklingen verschrieben war, abgefunden seien. Die allmähliche Absplitterung der zweiten Hälfte des ‚Ämtleins Jossa’ ließ auch nicht lange auf sich warten. Am 26. November 1336 verkaufte Gysos (des Älteren) Witwe Hedwig mit ihren Kindern Gyse, Lyse, Herrn Johannes Kuchenmeisters, eines Ritters ‚von dem Nuwenhove‘ Frau, und Sophye, des Edelknechts Dymar von Byenbach Gattin, einen Teil der Einkünfte aus ihrem Hofe zu Dietersklingen, nämlich jährlich 3 Fuder roten Weins, dem Herrn Hertwig Creyz und seinem Bruder Herrn Dymar, Rittern von Lyndenfels. Am 15. Februar 1340 folgte der Verkauf eines Fuders Weingeldes aus den Gütern zu Jugenheim für 50 Pfund Heller an Schenk Konrad von Erbach durch Hedwig und ihren Sohn Gyse. Und am 20. Juni 1346 bereits traten Giso und seine Mutter Hedwig mit Verwilligung Erzbischof Heinrichs von Mainz ihre Hälfte an Jugenheim nebst Zugehörung für 230 Pfund Heller an Konrad von Erbach ab, der nun alles in seiner Hand vereinigt hatte. 1353 bekennt Gyso, daß seine Eltern Gyso und Hedwig dem Kloster auf dem Heiligen Berge bei Jugenheim 6 Malter jährlicher Korngülte verkauft haben.“
56;
„Betrachten wir nun die Geschichte des Jossa'schen Geschlechts und ihres Besitzes in der alten Heimat, so finden wir, daß auch hier die Entwickelung keine erfreuliche gewesen ist. 1313 war, wie wir sahen, die Stammburg dem Geschlechte verloren gegangen, Burgjossa, die übrigens bald von dem Käufer Apel Kuchenmeister an die von Isenburg überging und am 5. März 1344 von Heinrich Herrn von Isenburg an Friedrich v. Hutten verkauft wurde. n einer Urkunde vom 8. Mai 1318 verspricht Philipp der Ältere Herr zu Münzenberg, den Abt Heinrich zu Fulda und das Kapitel gegen etwaige Ansprüche der ‚nobiles viri de Jascha‘ wegen der Burg und Stadt Hayn, des Dorfes Götzenhayn, der Hufen in Arhelgen und der Wälder genannt Lichtforst zu schützen. Dreieichenhain (das ist Hayn), Götzenhain und Arheylgen liegen wenig nördlich von Darmstadt. Die Beziehungen zum Abte von Fulda bleiben bestehen: Am 30. Juni 1320 verkauften die uns bereits bekannten 3 Brüder Gyse, Gerhard und Konrad von Jaza, von denen Gyse hier zum ersten Male als Ritter auftritt und deshalb an erster Stelle genannt wird, samt ihren Frauen für 450 Pfund Heller dem Abte Heinrich von Fulda das Gericht zu Salmünster (Salchmunster), besonders die Pfarre und die Vogtei, wie sie von ihren Altvorderen auf sie gekommen waren. Ausgenommen vom Verkauf waren nur eine Wiese genannt der Lukerspigil, einige daran stoßende Äcker bis an die Straße ‚gein der Lellismühle‘ und die Äcker zu dem ‚Aldenvelde‘, ferner ihre Fischweide, ihr Mannlehen, ihre Wälder und was sie in anderen Dörfern haben. Am 11. Oktober 1321 kommt nobilis vir Cunradus dictus de Jaza in einer fuldischen Urkunde vor. Am 1. Nov. desselben Jahres erwerben der Ritter Gyso und sein Bruder Konrad gegen Zahlung von 100 Pfund Heller die fuldische Amtmannschaft auf der Burg Stolzenberg bei Salmünster. Wenn der ‚officiatus‘ Gyse stirbt, soll ihm sein Bruder Cunradus ‚in officio‘ folgen. 1327 war übrigens schon Hermann von Altenburg Amtmann, dem 1328 die Brüder Friedrich und Frowin von Hutten folgten 22 diesen Jahren erscheinen die von Jossa öfters in Urkunden: 1323 verkaufte Gerhard von Jatza die Fischweide in der Kinzig bei Salmünster von der Gemeinde Aufenau ab bis zum sogenannten Eisernen Pfahl (flußaufwärts) für 10 Pfund Heller an Heinrich von Tafta. Am 19. Oktober 1324 nimmt Abt Heinrich von Fulda den ‚strenuus miles‘ Gyso de Jaza als Burgmann (castrensis) in seine Burg Stolzenberg mit 80 Pfund Heller auf, ebenso am 2. November 1325 den Conradus de Jaza als Burgmann in der Stadt Salmünster. Conrad erscheint auch am 15. Mai 1324 in einer fuldischen Urkunde, Gyso im Jahre 1327. 1333 stifteten Eckehard von Bleichenbach, Ritter, Gerhard von Jazza, Gotze von Heroldes, Hermann von Alderberg (?) und ihre Frauen je 10 Schillinge Heller zu einer Frühmesse, Vigilie und Seelmesse in der Pfarrei zu Salmünster. 3 Jahre später, 1336 erwarb der Fuldische Marschall Ritter Friedrich von Hutten, was den von Jossa an Gütern im Gerichte Salmünster noch geblieben war. Damals war Gerhard bereits tot, seine Witwe Luckart und ihre Söhne Gerlach und Reinhard mußten am 26. Februar 1336 wieder einen Teil ihres Eigengutes dem Abte Heinrich zu Lehen auftragen, als Gegenleistung für das mit 100 Pfund Hellern von ihm abgelöste Burglehen von 10 Pfund, das die von Jossa seit 1321 von Fulda gehabt hatten. Die aufgetragenen Güter im Werte von 10 Pfund bestanden in 12 Morgen Weingarten zu Kälberau an dem ‚Byllesteine‘ mit Zehnten und allem daran haftenden Recht. Nach dem Jahre 1339 verschwinden die Brüder Gerlach und Reinhard ganz, es erscheint in den nächsten 2 Jahrzehnten noch einmal ihr Bruder Engelhard, der am 29 März 1354 seinen Vasallen Endris und Gotze von Meerholz („Meherolz") gestattet, ihre Lehen zu Sarnrode (= Sarrod bei Schlüchtern) ihrer Mutter Kuse für 200 Pfund Heller zu verkaufen, dann nur noch ihr Vetter Gyse. Nachdem er in einer Urkunde vom 5. Dezember 1355 in einem Streite wegen 10 Malter Korngeldes, die ihm von Lehnswegen jährlich aus des Stifts zu St. Alban bei Mainz Hofe zu Tribur zustanden, genannt wird, tritt er in den beiden nächsten Jahren ungemein häufig hervor. Am 22. Februar 1356 verkauft er, wenn auch vorläufig nur wiederkäuflich auf 5 Jahre, seine Güter im Dorfe Kälberau und sein Teil zu Hudelgesezze auf dem Hofe für 400 Gulden an Heinrich Herrn zu Isenburg und Büdingen, der zugleich das Vorkaufsrecht für den Fall des endgültigen Verkaufs erwirbt. Am 6. August desselben Jahres trat er für 200 Pfund Heller seinen Teil des Burgstadels und des Berges zu Daxberg, sowie seinen Teil des dazugehörigen Waldes nebst 2 Morgen daselbst gelegener Äcker genannt die Benngarte an Schenk Konrad den Alten Herrn zu Erbach ab. Die Urkunde besiegelten Graf Johann zu Katzenelnbogen und Konrad Herr zu Frankenstein.
Damit hatte die jossa’sche Herrlichkeit an der Bergstraße, die kaum zwei Menschenalter gewährt hatte, ihr Ende erreicht.“
56;
„
Und nun gings mit Riesenschritten weiter abwärts. Fyol (Sophie), Witwe Dithmars von Byenbach, trug mit ihren Söhnen Dithmar und Konrad am 19. Januar 1357 ihr ‚von Vater und Mutter von der Herrschaft von Jaßa’ auf sie erstorbenes eigenes Gut zu Kälberau, nämlich den freien Hof, die eigenen Leute, den Zehnten, Weingarten, Wälder, Wasser usw. Ulrich Herrn von Hanau zu Mannlehen auf und verpflichteten sich am 20. März auch für die noch nicht mündigen Kinder Fyols. Am 19. April folgte der Verkauf des Burgstadels zu Kälberau durch Gyse, Fyols Bruder, soweit er Recht daran hatte, an Ulrich von Hanau. Etwas später, am 8. Juli bekräftigt er noch einmal in einer Urkunde den Verkauf von Berg und Burgstadel zu K., was Rechtes er daran hat, an den Hanauer und räumt ihm in einer weiteren Urkunde auch das Verkaufs- oder Vorpfandrecht auf den Kirchsatz zu Kälberau und was er dort und anderswo noch an eigenem Erbe hat, ein. An demselben Tage verkauft Gyse in 3 weiteren Urkunden mit Bewilligung Abt Heinrichs von Fulda alle seine Fuldischen Mannlehen, ferner alle seine Lehen, die nicht vom Stifte Fulda herrühren, an Ulrich, und sagt alle die Mannen, die ihm von der Lehen und Mannschaft wegen, sie seien fuldisch oder nicht, geschworen haben, ihrer Eide ledig und los und weist sie Ulrich von Hanau zu.
Wir sehen, gründlicher konnte sich Gyse, der nach dem 8. Juli 1367 nicht mehr urkundlich erscheint, seines Eigentums nicht entäußern. Seine Söhne - ich glaube wohl sie dafür halten zu können, sie führen das alte Jossasche Wappen, den Löwen -, die Edelknechte Johann und Peter von Jozowe, schritten auf demselben Wege fort, am 2. Juni 1367 verkauften sie die Güter und Lehen, die die Brüder Heilmann und Dyther Rabenolt von ihnen zu Lehen hatten, an den Grafen Wilhelm zu Katzenelnbogen. Wo die Güter lagen, wird nicht angegeben, da die Familie Rabenolt aber vielfach an der Bergstraße vorkommt, so werden es wohl noch Reste aus der Tannenbergischen Erbschaft gewesen sein.“
56