Misc. Notes
aus den Hause WETTIN
27;
Kreuzritter (s.u.)
11;
[Sowohl er selbst als auch sein Weib sind Nachkommen von Karl dem Großen]4;
Graf von Wettin, Markgraf von Meißen vor 1116, Herr von Brehna und Camburg, 1123 Graf von Eilenburg; 1123/24 belehnt, 1127 Markgraf von Meißen, 1136 Markgraf der Ober- und Niederlausitz, 1143 Graf von Groitzsch, † 5.2.1157 als Augustinermönch im Kloster auf dem Petersberg bei Halle17;
Konrad der Große oder der Fromme, Graf von Wettin, Markgraf von Meißen und der Lausitz wurde um 1098 als Sohn des Grafen Thimo von Wettin und dessen Gattin Ida von Northeim (Tochter von Otto von Northeim, Herzog von Bayern (1061-1070), † 1083) geboren.
1125 wurde er durch Kaiser Heinrich V., 1130 auch durch Kaiser Lothar, den er auf seinen Zug nach Unteritalien begleitete, mit der Markgrafschaft Meißen belehnt. Er
erhielt 1136 nach dem Tode des Markgrafen Heinrich von Groitzsch die Mark Lausitz (Niederlausitz), 1143 bzw. 1144 vom Kaiser die Herrschaft Rochlitz und das Milzenerland, die heutige Oberlausitz.
1147 nahm er am Kreuzzug gegen die Wenden teil. Sein eigenes Land, die Mark Meißen und die Lausitz, suchte er durch flämische Kolonisten zu bevölkern und zu kultivieren. Konrad ist der
Begründer der Macht des wettinischen Fürstenhauses.
11;
„
Konrad I. von MEIßEN (der Große), Mkgf. v. Meißen, geboren 1098 (Religion: r.K.), gestorben am 05.02.1157 in Kloster Petersberg, bestattet in Kloster Petersberg.
Gf. v. Brehna u. Camberg vor 1116, Markgf. v. Meißen 1127, v. d. Lausitz 1136, Gf. v. Groitsch-Rochlitz 1143, ab 1156 Mönch im Kloster Petersberg bei Halle, Sohn von Thimo II. von WETTIN (der Tapfere) und Ida von NORTHEIM.
Kirchliche Trauung vor 1119 mit Luitgard von RAVENSTEIN, geboren um 1103 (Religion: r.K.), gestorben am 19.06.1146 in Kloster Gerbstedt, bestattet in Kloster Petersberg, Tochter von Albrecht von RAVENSTEIN und Bertha von BOLL.
Aus dieser Ehe stammen:
1. Heinrich von MEIßEN, geboren um 1120 (Religion: r.K.), jung.
2. Oda von MEIßEN, Nonne, geboren um 1121 (Religion: r.K.), gestorben nach 1137, 2.6. Äbrissin v. Gerbstedt 1137.
3. Bertha von MEIßEN, Nonne, geboren um 1123 (Religion: r.K.), gestorben nach 1190, 1190 Äbtissin v. Gerbstedt.
4. Otto von MEIßEN (der Reiche), geboren 1125.
5. Dietrich II. von MEIßEN, Mkgf. d. Niederlausitz, geboren um 1126 (Religion: r.K.), gestorben am 09.02.1185 in Kloster Petersberg, bestattet in Kloster Petersberg. Mkgf. d. Niederlausitz u. Gf. v. Eilenburg 1156, erbaute die bedeutende Burg Landsberg und stiftete 1165 das Zisterzienserkloster Doberlug. Kirchliche Trauung (1) um 1142 mit Dobrodega von POLEN, geboren um 1128 (Religion: r.K.), gestorben nach 1181, Tochter von Boleslaw III. von POLEN (Schiefmaul) und Salome von BERG-SCHELKLINGEN. Lebensgemeinschaft (2) nach 1147, außereheliche Gemeinschaft mit Kunigunde N (Religion: r.K.), gestorben nach 1147, aus Bayern, Wwe. Bernhards. II. v. Plötzkau. Sie ist wiederverheiratet mit Bernhard II. von PLÖTZKAU.
6. Dedo V. von GROITZSCH-ROCHLITZ (der Feiste), geboren um 1128.
7. Sophie von MEIßEN, geboren um 1130.
8. Heinrich I. von WETTIN, Gf. v. Wettin, geboren um 1132 (Religion: r.K.), gestorben am 30.08.1181, bestattet in Lauterberg. Gf. v. Wettin 1156. Kirchliche Trauung um 1162 mit Sophie von SOMMERSCHENBURG.
9. Gertrud von MEIßEN, geboren um 1135.
10. Adelheid von MEIßEN, geboren um 1137.
11. Agnes von MEIßEN, Nonne, geboren um 1140 (Religion: r.K.), gestorben am 21.01.1203, bestattet in Quedlinburg, erst Nonne zu Gerbstest, Äbtissin v. Quedlinburg 1184.
12. Friedrich I. von BREHNA, geboren um 1143.“
2Ende des Jahres 1156 legt Graf Konrad von Wettin und Markgraf von Meißen im Dom zu Meißen im Beisein der dortigen Geistlichkeit und seiner adligen Gefolgsleute in einem symbolischen Akt seine Waffen und Herrschaftsinsignien ab und begibt sich zum Petersberg (Lauterberg) bei Halle, um als Laienbruder in sein Hauskloster einzutreten. Seine noch lebenden fünf Söhne,
sein Kampfgefährte Albrecht der Bär, sein Bündnisgenosse, der Erzbischof von Magdeburg sind zugegen, als er der Macht und der Welt entsagt und das geistliche Gewand anzieht. Der Mann, der heute als
Stammvater des Sächsischen Königshauses gilt und den Fürstenzug der Wettiner am Dresdner Schloss anführt,
begann als armer Graf an der Saale seinen Aufstieg zum angesehenen Landes- und Reichsfürsten. Bis zum Ende seines Lebens sollten ihm ein fester Glaube an sich selbst, aber auch eine gehörige Portion Glück ständige Begleiter sein.
Konrad kommt als Sohn des Grafen Thimo von Wettin um 1098 zur Welt.
Schon früh stirbt sein Vater, der seiner Familie das Gebiet um die Burg Wettin nördlich von Halle hinterlässt. Seine Mutter Ida von Northeim vermittelt ihrem Sohn ein unerschütterliches Selbstwertgefühl verbunden mit einem ausgeprägten Machtbewusstsein und lehrt ihn zugleich tiefe Gläubigkeit. Konrads Vetter Heinrich I., Markgraf von Meißen und der Niederlausitz stirbt 1103. Seine Ehefrau, Gertrud von Braunschweig, bringt erst postum den Erben, Heinrich II., zur Welt. Die Hoffnung, dass Kaiser Heinrich IV. die Reichslehen der Mark Meißen und der Ostmark (Niederlausitz) Konrad oder seinem Bruder Dedo IV. von Wettin überträgt, zerschlägt sich damit.
Nach der Niederkunft macht jedoch das Gerücht die Runde, dass sie ein Mädchen geboren habe und es gegen den Jungen einer armen Frau ausgetauscht hätte. Konrad wächst im Bewusstsein auf, rechtmäßiger Erbe der beiden Marken zu sein. Bald macht er mit spitzer Zunge Heinrich im Lande lächerlich. In höchster Empörung greift Heinrich im Jahre 1121 Konrad an, nimmt ihn gefangen und lässt ihn in den Kerker werfen.
Vermutlich hätte Konrad den Kerker nicht überlebt, doch das Schicksal erlöst ihn von seinen Leiden. Sein Peiniger Heinrich II. verstirbt 1123 plötzlich mit kaum 20 Jahren. Man munkelt von Gift. Hat Konrad sein Schicksal in die eigene Hand genommen? Die wiedergewonnene Freiheit war jedenfalls der Wendepunkt im Leben des Konrad von Wettin.
Jetzt hofft der junge Konrad, dass sich sein Traum vom Markgrafenamt endlich erfüllt. Der Kaiser aber überträgt die frei gewordenen Lehen der Marken seinem Gefolgsmann Wiprecht von Groitzsch. Der nächste Konflikt ist damit bereits vorprogrammiert.
Konrad verbündet sich mit dem mächtigen Sachsenherzog und späteren König Lothar.
Gemeinsam mit Albrecht dem Bär fallen sie zuerst in die Mark Meißen ein, überlassen diese Konrad, um gleich darauf die Ostmark zu erobern. Der alte Graf Wiprecht von Groitzsch hat nur wenig entgegenzusetzen. Er unterliegt im November 1123 nach kurzem Kampf der militärischen Übermacht. Im folgenden Jahren sterben sowohl der Kaiser (1125) als auch der Groitzscher (1124) und Konrad behauptet sich fortan in der Markgrafschaft.
Es gelingt ihm ein allmählicher Ausbau des Territoriums.
Mit dem Aussterben des Hauses Groitzsch und durch seine Treue zum König erhält Konrad 1135 die Grafschaft Groitzsch und die Ostmark. Dies gilt als Beginn des „Wettinischen Herrschaftsgebietes“. Markgraf Konrad verbindet seine reichsfürstliche Machstellung mit Expansion, Ostkolonisation und Verbreitung der christlichen Lehre über die Elbe hinaus bis zur Oder.
Er gilt als fromm und tut sich als Vogt mehrerer Klöster hervor. Den Bau des Klosters auf dem Lauterberg, dem heutigen Petersberg bei Halle, lässt Konrad nach dem Tod seines Bruders vollenden und stattet es mit wertvollem Besitz aus. Der Papst entspricht dem Gesuch Konrads das Kloster unter seinen Schutz zu stellen und sichert dem Petersberg damit dauerhaften Bestand.
Konrad ist ein geschickter Diplomat. Er löst 1146 das nach dem Krieg gespannte Verhältnis zu Polen. Er verheiratet seinen Sohn Dittrich mit der Tochter eines polnischen Herzogs. Dies sollte kein Einzelfall bleiben. Seine
erfolgreiche Heiratspolitik zeigt sich auch bei der Vermählungen seines Sohnes Otto und seiner Tochter Adele mit Kindern des Markgrafen Albrecht des Bären, der seit 1150 im Besitz Brandenburgs war.
Durch diese Ehen verbindet Konrad die beiden emporstrebenden Dynastien der Askanier und Wettiner.
Konrad begreift die Verbindung zur Kirche als ein bedeutendes und notwendiges Instrument seiner Herrschaft. Um die eigene Position im heutigen Mitteldeutschland, zu halten und auszubauen
ist ihm ein gutes Verhältnis zu den einflussreichen Magdeburger Erzbischöfen besonders wichtig. Er trägt dazu bei, dass
sein Neffe Wichmann zum Erzbischof ernannt wird. Konrad hat durch diesen Schachzug, seinen Einflussbereich ein mal mehr über eine verwandtschaftliche Bindung ausgebaut.
Als er 1156 Schild und Schwert als Zeichen seiner Herrschaft in einem symbolischen Akt an Gott zurückgibt ist er rund 60 Jahre alt. Konrad beweist dadurch tiefe Frömmigkeit aber auch wieder jene Tatkraft, die ihn zur Macht führte. Er ist nicht der Mann, der sich vom Tod die Geschicke aus der Hand nehmen lässt. Er wartet auch nicht darauf, bis seine fünf Söhne in Streitigkeiten über das Erbe verfallen. Konrad ist weise genug, zu erkennen, dass er selbst handeln muss, soll sein Lebenswerk bestehen bleiben.
Wie selbstverständlich teilt er alle seine Ämter und Herrschaftsrechte unter seinen Söhnen auf und wie selbstverständlich vererbt er auch das Reichslehen Meißen. Konrad begründet damit ein Selbstverständnis der Wettiner, die von nun an als legitime Herrscher über die Markgrafschaft Meißen auftreten. Auch sein Tod entspricht der Zielstrebigkeit seines Lebens, nachdem in seinem irdischen Leben alles geregelt ist, scheint ihn nichts mehr von einem ewigen Leben abzuhalten. Er stirbt am 5. Februar 1157, nur zwei Monate nach seinem Eintritt ins Stift auf dem Lauterberg.
Ehe und Kinder: 1.
[einzige!?] Ehe mit Luitgard (gest. 19. Juni 1140 im Kloster Gerbstedt umgebettet zum Petersberg), Gräfin von Schwaben, Gründerin des Klosters Elchingen
* Heinrich († jung)
* Otto der Reiche (* um 1116- † 18. Februar 1190), Markgraf von Meißen
* Dietrich von Landsberg (* um 1118- † 9. Februar 1184)
* Dedo V. der Feiste (* um 1121 - † 16. August 1190)
* Heinrich I. von Wettin (* um 1123 - † 30. August 1181)
* Friedrich von Brehna (* um 1126 - † 4. Januar 1182)
* Oda (Abtissin in Gerbstedt † um 1190)
* Bertha (Abtissin in Gerbstedt)
* Adela
* Sophia
* Gertrud
* Agnes († 21. Januar 1203);
Literatur: “HERRSCHAFT ZWISCHEN SAALE UND ELBE: Markgraf Konrad von Meißen und der Niederlausitz von Stefan Pätzold in Concilium medii aevi”
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