Heirat als „Friedrich Emil“, gestorben lt. Kirchenbuch als „Emil“, lt. Standesamt Goldlauter als „Emil Friedrich“; bis 1881 wird er bei seinen Kindstaufen als Büchsenmacher angegeben; ab 1884 als Geschirrhalter; 1895 wohnhaft in Goldlauter Nr. 1472;

Taufe Goldlauter, 11.10.1846: „Friedrich Emil, neuntes Kind, geb. den 25ten September abends um 8 Uhr, Vater: Peter Immanuel Weiß, Nachbar und Barchenthändler allh., † 1874, Mutter: Catharina Friederike geb. Kolb, getauft den 11ten Oktober; Taufzeuge ist Friedrich Christian Weiß, Büchsenschlosser in Suhl, des Peter Immanuel Weiß ältester Sohn.“2;

Heirat, Goldlauter, 27.11.1870: “Friedrich Emil Weiss, Büchsenmacher hier, Eltern Peter Immanuel Weiss, Nachbar und Barchenthändler hier und Katharine Friederike geb. Kolb (Eltern haben der Heirat schriftl. zugestimmt), 24 Jahre, 2 Monate, & Laurette Wilhelmine Weiss, Eltern Johann Peter Weiss, Nachbar und Geschirrhalter hier und Katharine Marie, geb. Weiss (Eltern haben mündlich eingewilligt), 23 Jahre, 8 Monate”13;
[1865, 1866 und 1870 heiraten drei Friedrich Emil Weiß in Goldlauter (der 1866er ebenfalls eine Laurette!); deshalb hier genau aufpassen!!]1;

Am 26.12.1870 wird er in Heidersbach Taufpate bei Friedrich Emil, dem 4. Kind seiner Schwester Adelheid Lisette Keiner geb. Weiß als „Friedrich Emil Weiß aus Heidersbach [!?]“2;

Der “Peter’s Emil” wurde 1846 in Goldlauter geboren. In seiner frühesten Jugend begann er aus der Not heraus mit einem Gespann und 2 Ochsen ein Fuhrgeschäft aufzubauen. Getreide und Lebensmittel wurde aus der Umgebung von Arnstadt nach Goldlauter transportiert. Er erwarb zunächst ein Pferd und später auch das zweite. Um 1890 kam dann der Holzhandel dazu. Holzrücken und Abtransport war neben den Arbeiten auf dem Feld eines seiner Hauptaufgaben. Sohn Friedrich übernahm den Holzhandel, seine Söhne Bruno und Gustav stiegen ins Fuhrgeschäft ein. Die Tochter Auguste betrieb viele Jahre mit ihrem Ehemann Ernst das Wirtshaus im Unterdorf (Prinz). Schon vor dem Krieg und viele Jahre danach stand die Dreschmaschine bei Gustav Weiß in der Fuhrmannstraße. Oft wurde bis in die Nacht hinein gedroschen.14;

Am 20.11.1895 wird sein Sohn Taufpate beim ersten Sohn seines anderen Sohnes: „Theobald Albert Ernst, 1. Kind, geboren am 18.10.1895, Vater Friedrich Wilhelm Hugo Weiss, Geschirrführer in Goldlauter 98, evangelisch, Mutter Ernestina Magdalena Emma Weiss, gebor. Siebelist ev. Goldlauter, getauft am 20.11.1895, Taufpaten sind 1) Junggesell Ernst Franz Reinhold Weiß, Stellmacher in Goldlauter Nro. 147, 2) Jungfrau Adelheide Siebelist, Tochter des Tagelöhners Ernst Siebelist Nro. 91 Goldlauter, Trauung den 25.8.1895“2;

1907 wird die neue Straße zwischen der Lauter und Goldlauter gebaut (die zuvor über die heutige RV-Hütte verlief); zu diesem Zweck werden 10 Grundstücke, meist von Goldlauterer Bürgern, enteignet:
Amtsblatt der Königlichen Regierung Erfurt, Stück 42, den 19. Oktober 1907: „(782.) Enteignung von Grundstücken in der Gemarkung Suhl zur Geradelegung des öffentlichen Weges von Suhl nach Goldlauter. Bekanntmachung. Zur Feststellung der Entschädigung für nachstehend bezeichnete Grundstücke in der Gemarkiung Suhl, nämlich
1. Parzelle 263/264, eine Fläche von 7,94 ar, dem Eigentümer Gustav Schübel und dessen Ehefrau Adelheid geb. Weiß in Goldlauter gehörig.
2. Parzelle 368/84, eine Fläche von 3,35 ar, den Erben des Kommerzienrats Reinhold Schlegelmilch in Suhl gehörig.
3. Parzelle 367/64, eine Fläche von 3,00 ar, der Frau Friederike Lida Schlegelmilch geb. Krach in Suhl gehörig.
4. Parzelle 265, eine Fläche von 8,64 ar, der Ehefrau des Fleischers August Holland, Emilie Rosalie geb. Voigt in Goldlauter gehörig.
5. Parzelle 423/267, eine Fläche von 8,47 ar, dem Zimmermeister Wilhelm Siebelist und Ehefrau Adeline geb. Weiß in Goldlauter gehörig.
6. Parzelle 424/267, eine Fläche von 3,31 ar, der Witwe Adelheid Schübel, deren Tochter Reinholde Weiß geb. Schübel in Goldlauter gehörig.
7. Parzelle 270, eine Fläche von 19.3 ar, dem Geschirrhalter Weiß in Goldlauter gehörig.
8. Parzelle 273, eine Fläche von 2,91 ar, dem Holzhauer Franz Walther in Goldlauter gehörig.
9. Parzelle 272, eine Fläche von 2,77 ar, der Ehefrau Rosalinde Keiner geb. Schübel und Porzellandreher Wilhelm Schübel in Goldlauter gehörig.
10. Parzelle 274, eine Fläche von 0,87 ar, dem Büchsenmacher Louis Kolb in Goldlauter gehörig,
welche auf Antrag des Gemeindevorstehers zu Goldlauter im Wege der Enteignung zur Geradelegung des öffentlichen Weges von Suhl nach Goldlauter verwendet werden sollen, habe ich als Kommissar des Herrn Regierungs-Präsidenten auf Donnerstag, den 24. Oktober 1907, nachmittags 1 1/2 Uhr Termin im Sitzungszimmer der Gemeindevertretung im Gasthaus ‚Zur Henne‘ in Goldlauter angesetzt. Zu diesem Termine lade ich die etwa vorhandenen unbekannten Beteiligten mit der Aufforderung, in den Termin ihre Rechte wahrzunehmen, und unter der Verwarnung vor, daß bei ihrem Ausbleiben auch ohne ihr Zutun die Abschätzung bezw. Festsetzung der Entschädigung vorgenommen werden wird.
Erfurt, den 15. Oktober 1907. Der Enteignungs-Kommissar. Meinecke, Regierungsrat.“15;

Tote, Goldlauter, 4.12.1945: “Rentner Emil Weiss, gewes. Fuhrmann, Fuhrmannstr., 99 Jahre, 2 Monate, 9 Tage, * 25.9.1846, Datum des Todes: 4. Dezember 1945, Tag des Begräbnisses: 7. Dezember 1945 in Goldlauter. Er war der älteste Einwohner des Dorfes und bis in sein hohes Alter hinein gesund. Er hinterläßt 8 verh. Kinder, 25 Enkel, 23 Urenkel, 1 Ururenkel”2;

Standesamtsregister Goldlauter, 1945, Nr. 53: „Goldlauter, den 5. Dezember 1945. Der Rentner Emil Friedrich Weiß, wohnhaft in Goldlauter, Fuhrmannstrasse Nr 18, ist am 4. Dezember 1945 um 10 Uhr 40 Minuten in Goldlauter in seiner Wohnung verstorben. Der Verstorbene war geboren am 25. September 1846. in Goldlauter (Standesamt Pfarramt Goldlauter Nr. 42/1846), Vater: Peter Immanuel Weiß, Barchenthändler, verstorben, letzter Wohnort Goldlauter. Mutter: Catherine Friederike Weiß geborene Kolb, verstorben, letzter Wohnort Goldlauter. Der Verstorbene war verheiratet mit Laurette Wilhelmine Weiß, geborene Weiß, verstorben, letzter Wohnort Goldlauter. Eingetragen auf mündliche Anzeige des Fuhruntrnehmers [so!] Gustav Weiß, wohnhaft in Goldlauter. Der Anzeigende ist dem Standesbeamten bekannt. Er erklärte, dass er aus eigener Wissenschaft von dem Sterbefalle seines Vaters unterrichtet sei. Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben [nebst Unterschrift von Gustav Weiß]. Der Standesbeamte Weiß. Todesursache: Altersschwäche. Eheschließung des Verstorbenen am 27.11.1870 in Goldlauter (Standesamt Pfarramt Goldlauter Nr. 10/1870).“8;

Todesanzeige in der „Thüringer Volkszeitung“, Ausgabe Suhl,vom 15.12.1945 [11 Tage nach dem Tod!]: „Heute, nach kurz. Krankheit, verschied plötzl. uns. guter u. lieb. Vater, Großvater, Urgroßvater, Ururgroßvater, der Geschirrhalter Emil Weiß im Alter von 99 Jahren. Gleichzeitig dank. wir allen Ortseinwohnern, bes. uns. Pfarrer Haun für s. lieben u. tröstend. Worte am Grabe. In tiefer Trauer: Die Kinder; Enkelkinder; Urenkelkind.; Ururenkelkinder und alle Verwandten und Bekannten. Goldlauter, d. 7.12.45.“8;