Misc. Notes
[Sie hat mind. 8793 Nachkommen (Stand März 2013)]1;
Abendmahlsteilnehmer 1600: “
Margr. Hans Stirners Weib”
19;
Sie wird 1619 in Suhl als Hexe verbrannt, nachdem sie kurz vorher von Barbara Triebel [aber nicht von Kunigunda Happ] schwer belastet wurde29;
Auch Engel, Heinzen Weißen wittwe, nennt “Margreth Hansen Stirners witb.” nach der Folter als deren Gespielin
29;
Im August
1619 wird Barbara, die 85-jährige Witwe des Oswald Triebel aus Goldlauter hochnotpeinlich wegen angeblicher Hererei befragt. Als ihre Gespielinnen bei den Teufelstänzen gibt sie folgende an: “Ihre gespielenn wehren vf den tänzen zwen dische voll gewesen, darunder sie gekennet, Elsa, Michel Kutzschenreuters weib,
Margreth Hansen stirners weib welche die öbersten gewesen, Engell heinz weißen weib alle drey aus der Goldtlautter, keßlers lina, Martha, Groß Barthels hansen weib vfm Schmiedtfeldt. Die andern hetten sich verhüllet gehabtt daß sie dieselben nicht gekennet.”
29;
Aus den Akten “Hexenprozesse 1618.1619.” (StA Mng., GHA, Sect. VI, Nr. 712):
”Abgefaste fragstück, Worauff
Margretha Hansen Stirners Wittbe in der Goltlautter Peinlich befragt wordenn
[6.8.1619],
1. Auß was uhrßach sie ungefehr ig Jharen, Lorentzenn Fuhrmann, vonn einem Steg ins waßer geworffen, worüber er eine böß Zunge bekommenn,
2. Ob sie nicht auch Lorentzen Fuhrmann vorm Jhar uermittelß zauberey eine kalbenn gesterbet? aus was Uhrßach solches geschehenn
3. Ob sie nicht auch besagtem Fuhrmann seinen kuehens die Milch gestohlenn.
4. Ob nicht der Drach bey ihr ein: undt aus gefahrenn, undt was er jedesmahl bey ihr zu schaffen gehabt
5. Ob sie nicht uor ungefehr ig. Jharenn die Alte Hoff Anna, undt Marten Happen weib Itzo zu Hamburgck wohnet so nunmehr uerstorbenn einsmahls das michdiebennhandtwergk lernen wöllenn,
6. Ob sie nicht uor 5. oder 6. Jharenn Ursula Jacob Keßels weib, durch Hexerey kranckheit gemacht? warumb solches geschehen undt wer ihr darzu geholffenn.
7. ob sie nicht Hexerey uerübtt, mit wem undt wie oft es geschehen.
8. Ob sie nicht den herrn Christum uerschworen, undt sich mit dem bösen feindt in ein uerbundtnus sein zu sein eingelaßen? wann? wo? undt uff was maße? Ob sie nicht hierauf mit ihme abscheulicher weise uermischet undt unzucht getriebenn
9. Ob sie nicht die Teufelstäntze, undt andere Hexenn uersamlungen besucht wann? und wo?
10. Waß sie sonstenn hien undt wieder denn leuthenn, Viehe oder anders fruchtenn schaden zugefuget, oder gahr getödet undt umbbracht, waß sie darzu bewogenn.
11. Ob sie nicht das heilige hochwürdige Abentmahl des herrn misbrauchtt
Margaretha Hansen Stirners wittbe inn der Goltlautter, uber uorbeschriebene fragstücke geantwortet undt obwohl sie in der gute nicht bekennenn, undt solcher fragstück keines gestendig sein wöllen hat sie doch nach angelegter ziemblicher Peinligkeit uolgender maßen bekundt undt ausgesagtt.
Vor ungefehr 15. Jharen, wehre Engell weißen zu ihr kommen undt gesagt, sie wehre einn armer hundt sie solte ihr uolgen, so wolte sie ihr wohl helffen, das sie genug haben solte,
Wehre sie Margretha uff ihrer wiesen in der Langen lautter im graß gewesen ein kerl zu ihr in grünen kleidernn undt schwartzen bardt koemmenn, sie angeredet, sie wehre gahr Arm sie solt sich zu ihme uersprechen woltt er ihr gnug uerschaffenn, ihme die handt darauff geben, sie unsern herrn Gott uerschweren söllenn, deßen sie sich anfangs geweigert, er gesagt, er wehre so mahl ein Gott als ein ander Gott, darauff sie doch sich bereden laßen, undt unsern herrn Gott mit diesen worttenn, Ich drett uff diesen Mist, undt uerschwehre den herrn Jhesum Christ uerschweren , er ihr ein schreckenberger darfür sie zwey brodt kaufft geben, unzucht miteinander getriebenn aber das membrum gahr kalt undt heßlich gewesenn, Etwa uber ein uiertel Jhar hernach wehre einn dantz am Creutzwege gehalten wordenn, sich auch dahin uff einem steckenn ins teufels nahmenn gefahrenn, da sie dahinn kommenn, hetten sie erstlich brühe undt fleisch geßen, nicht mahl geschmeckt, wein undt Bier auß krügen undt kandeln getrungken, aber auch halbe stundt gar heßlich undereinander als der windt gedantzet nach dem dantz miteinander gebuhlet,
Wehrenn des Jhars uber drey dantze einer uff dem Creutzwege im frueling. der ander uff walpurgis uf der Seupfützenn der dritte ufm Arlesberg gehalten worden.
Ihrer gespielenn wehrenn bey drey disch voll gewesenn,
darunder sie gekennet.
Barbara Triebelin.
Engell weißinn.
Elsa kutzschenreuterinn.
Item hette sie bedencket,
Michell kutzschenreuters zwee dochter, Margaretha undt Elsa wehren auch darbey gewesenn.
Wie Scheiden Elsa ihr gesagt hette, so wehre
Hanß Schüebell auch dabey gewesenn, sie hette ihn aber selbst nicht gesehenn, hetten zwey hackbreter zum spiel gehabt.
Lorenz Fuhrmann hette sie uom stege ins waßer geworffen, aus urßachenn er hette sie zue seiner hochzeit geladenn, weill sie aber ihrer gelegenheit nach nicht erscheinenn können, hette er sie deswegen geschendet undt geschwehrt. Sie ihme alß er des nachts uon Suhla kommen undt uoll gewesen, ins teufels nahmen ins waßer geworffen alß nun derselbe hierauf sie abermahls geschendet und geschmehet. in deme er sie eine Milchdieben gescholtenn, undt fürgeben, sie hett ihme ein kalben mit kreutig undt puluer, welches ihr Barbara Triebelin zugestellet gesterbet, dazu ihr die triebelin geholfen Ihr Buhl hette ihr einsmahls puluer zugestelt, welches sie Fuhrmann seiner Kuhe ufs gras werfen sollen, welches sie gethan, warumb aber die kuhe nicht gestorben wußte sie nicht, daß aber Fuhrmann sie im stall stund dann nach ihr geschlagenn, undt sie zu einer Hexen worden sein solle, ist er nicht gestendig sondern hett ihr böse bein uom fallenn undt stoßen in der langen lautter bekommenn.
Scheiden Elsa, undt Oßwaldt triebels wittbe hetten sie gelehret, sie solte wiederthann uber die Kuhethür steckenn, ein Peilling ein stock gehawenn, undt am halm ziehen wurdir sie milch melcken welches sie gethan undt hette die wochen drey mahl solcher gestalt Leonhardt weißenn, undt Lorenz Fuhrmanns kuehen vonn Jeder ein karter milch gemolckenn.
Vonn ihrer eignen Saw hette sie bißweilen ein löffell uoll milch gemolcken undt uf geheiß ihres Buhlen under ander milch gethan, Whann ihr Buhl in feuriger gestalt zu ihr kommen wußte sie nicht, dann er Allzeit in seinen grünen kleidern kommen, wehre alle wochen einmahl, bißweilen im feldt bißweilen im hauß, zu ihr kommen ihr zu zeiten 1. gl. dann 3 pf undt zu zeiten 1. schreckenberger zugestellet, undt unzucht mitt ihr getriebenn, der beschuldigung mit Jacob Keßels weib ist sie gantz undt gahr nicht gestendig will auch keine hurerey getrieben haben.
Das forstknechts zu Suhla hausfrawenn Ursula sehl: hette sie neben Barbara Oßwaldt driebels witbe uor ungefehr 8 wochen umbgebracht, dergestalt sie neben Barbara driebelein wehren uor ungefehr 8. wochenn bey nacht uons der Goldtlautter herunder nach Suhla in forstknechts haus zum Cammer fenster hinein gefahren, ein weiß zienern Becherleinn uom kandelbrot genommenn Puluver, so die triebelin gehabt, darinn gethan, undt es des forstknechts weib, so in abwesen seiner, in dem er drausen im waldt gewesenn, undt wipert geschoßenn, in der Cammer im bette gelegenn undt geschlaffenn eingeben, dauon sie uber etlich tag hernach kranck worden, und gestorben, Urßach dieses die försterinn hete sie beredt so ubell angefahrenn undt gesagt, sie urwieten sie immer also, alß wann sie sonsten nichts als mit ihnen zu ahun haben mußte, Er der forstknecht auch selbstenn sie mit ihrenn holtz nicht anweisenn wollenn, mit uorwanden, das laub wehre nunmehr heraus, er könte ihnen nicht alzeit hofieren und ihnen bereit sein wann sie wollten,
Das sie darbey gewesenn, alß Barbara driebelinn ihrenn Mann gesterbet, Item dieselbe dem Pfarrherr Zeug wie Neßell samen uber ihn gestreuet, dauons er doben sollenn welches auch geschehen, ist sie alles gestendigk.
Dann sie das Jhars drey oder auch uier mahl zum H: Abentmahl gangen, und die gesegnete Ostien auß dem munde gethan hette sie dieselben genommenn, undt under das Puluer, damit sie schaden zugefueget, gethan,
Weitter hatt sie nichts böses uerubtt zu haben bekennen noch gestendig sein wöllenn,
Nach gegebener bedenckzeit ist der Stirnerin diese ihre außage uon wort zu wortt furgelesen worden, hatt dieselbenn alle, das sie wahr seyen, beiahet und gestendig gewesen.
Actum den 6. Augusti Ao. 1619.”
29