Misc. Notes
Abendmahlsliste Goldlauter 1600: “Melchior Scholl und Cunigundis einsdem c:”
19;
Evtl. eine geborene Becher, da sie 1618 “die alte bechers Künigund” genannt wird und 1619 gibt es den Eintrag “Melchior Schollen weib, die Becherin genant” (s.u.)
29;
[Im Register der Waffen in Goldt Lautter, 1573, werden 2 Becher genannt, Balthasar Becher und Hans Becher; einer der beiden könnte demnach ihr Vater sein]1;
Sie wurde von den 4 vermutlichen Hexen aus Goldlauter, die am 30.8.1619 in Suhl hingerichtet wurden, ebenfalls als Hexe bezichtigt. Dies grämte sie so sehr, dass sie darüber starb (s. KB-Eintrag unten)1;
KB Goldlauter: “Am 10.September
1619 starb Melchior Schollen Weib. Sie war als Hexe bezichtigt. Von der Superintendentur in Suhla kam der Bescheid, daß sie mit einer Leichenpredigt zur Erde sollte bestattet werden, und daß man das Urteil Gott anheimgeben müsse”
85;
Im Jahr
1618, am “12. Septembris, Sonnabend, wurde Cunigunde, Weib des Johann Heppe aus Goldlauter als Zauberin dem Feuer übergeben”
39; Diese Kunigunda Happ nennt als Ihre Gespielinnen am 2.8.1618 bei der peinlichen Befragung u.a.:
die Alten scheiden Elßen in der Goltlautter,
die alte bechers Künigund, daselbsten.
Schübell hannsen auch daselbsten, die alte Engelin, und Margaretha hannsen Weißen Weib, alle zugedachten in der Goltlautter.
29 [Da neben Kunigunda Siebelist, die Bäuerin genannt († 1623 als Hebamme) zu dieser Zeit in Goldlauter nur noch eine einzige “Kunigunda” in Frage komme, sollte es sich um Melchior Schollen Weib handeln!]1;
Am 6.8.1619 nennt Engell Heinzen weisen wittbe in der Goltlauter unter der Folter folgende “Gespielinnen”:
“Ihrer gesellschafftenn wehren funfzehenn disch uoll gewesenn, darunder sie gekennet Elßen Balzer Klettenn zu Suhla vor dem Öbernthor weib, welche die Edele fraw genennet worden... Item. Lorenz Ayermans weib zue Suhla, Andres zangen witib zue Suhla, Barbara Oßwaldt Triebels wittbe, Margreth Hansen Stirners witb., Elß Michell kutzschenreuters weib., Margreth Michel abendtrohts weib., Hanß Schüebell, welcher mit ihr undt einer uonn Suhla so sie nicht gekennet gedanzet., Meißners deyhe., Hansen zincken des Eltern wittib., Endres Ziehner Junger,
Melchior Schollen weib, die Becherinn genant, Hanß Hennenberger, Paull Abendtrohts weib.
29;
Wörtlicher Eintrag, Kirchenbuch Goldlauter, 10.9.1619: “Mittwochen am Tage Egidy am 1. 7bris gegen Abend zwischen 7. und 8. Uhr ist Cunigund, Melchior Schollens Weib gestorben und volgenden Donnerstag den 2. 7bris begraben worden.
Ist von 4 Hexen auß dieser gemeind, die 10. Tag zuvor in Suhla justificirt worden, auch der Hexerey oder Zauberey berüchtiget und bezichtiget worden, deßen sie sich angenommen, daß sie darüber kranck worden und Todes verfahren. Alß solches in die Superintendentz Suhla berichtet worden, so ißt der Bescheid ervolget, weil sie noch uff freyem Fuß ohne gefängliche Verbehütung von der Obrigkeit gelaßßen und alßo Todes verfahren, alßo könne sie mitt gewönlichen Ceremonien und einer Leichpredigt zur Erden bestattet werden. Doch daß zu Ende der Leichpredigen der Hexerei Bezichtigung gedacht werde, solcher gestalt, weil nun die Bezichtigung jedermann bewußt, daß mann es dem gerechten Richter, vor deßen auge alles bloß und endecket, der auch an jenem Tage für gericht bringen würde, das alhier verborgen ist, anheimstellen müsse, Sie sey nun schuldig oder unschuldig, werde sie es wol finden. Mitt angehengter Warnung, daß mann sich für dem teuflischen Hexenwerck so wol auch für andere groben Sünden und Lastern hütten, auch allen bösen Schein meiden sol (1.Th.5) uff daß wenn man einer oder anderer Sünden halber felschlich bezichtiget werde, mann sic hdeß guten gewissens trösten könne. Werde man aber mitt Warheit bezichtiget, daß mann die Sünde erkenne, bereue und Gott umb Vergebung derselben bitte und sich gewinnen und bekehren laßen. Damit solche leut wieder nüchtern werden mögen auß deß Teufels Strick, von dem sie gefangen sind (2.Tim.2)”
169