Hoforganist in Schmalkalden; 1651-1680 Schuldiener und Organist in Geschwenda; Nachfolger des Abraham Reich (s. Sondershausen, Staatsarchiv Nr. 544)283,277;

“Wie fast überall, so ist auch hier der ‘Schulmeister’ in früheren Jahrhunderten zunächst Angestellter der Kirche, Cantor und Organist gewesen. Da aber diese Tätigkeit alluzuwenig Beschäftigung und Einkommen bot, war es das nächstliegende und natürlichste, daß er die Kinder unterrichtete. Im ältesten im Gemeindearchiv befindlichen Register von 1660 (Band 1) schreibt der damalige Lehrer Friedrich Ißleiber: ‘Folget erstlich des Schulmeisters Bestallung. Den 9. Oktober 1651 ist der Schulmeister Friderico Ißleiber, gewesener Hoforganist zu Schmalkalden anhero nach Geschwenda kommen, sein Prob mit Singen und Orgelschlagen gethan, von den Junkern als Kirchenpatronen mit Bewilligung des Herrn Pfarrers Nikolai Pauschart und der ganzen Gemeinde zu einem Schuldiener und Organist angenommen worden, auch darauf den 14. hujo von dem hochfürstl. Konsistorio zu Arnstadt confirmiret worden. Sind damal Alteristen geweßen Paul Schramm und Hans Ahlig, Gemeindevorsteher aber Peter Engelhardt und Stoffel Kummer. Seine Verrichtung ist, daß er den Seiger warten und das Geläut, wozu man es braucht, gleich selbst oder durch Schulknaben, so dero vorhanden, verrichten. Das Singen, so oft der Gottesdienst gehalten wird, muss er verrichten auf die Festtage, Sonntage, Brautmesse muß er singen und das Orgelwerk zugleich mit einschlagen. In der Schule muß er die Kinder im Gebet und Katechismo, im Lesen, Schreiben, Rechnen und Singen treulich unterrichten. Die Kirchen- und Gemeinderegister muss er halten und zur Rechnung verfertigen. So oft er von der Gemeinde erfordert wird, muß er erscheinen und was notwendig über Ein- und Ausgabe zu Papier und Rechnung bringen. Die Kirchen muß er reinlich halten und durch Schulkinder beizeiten kehren lassen. Wenn die Gemeinde um gewisse Ursachen zusammengehet, wird auf Anzeigung ein Puls mit der großen Glocke geläutet.’ [aus “Schulen und Lehrer in Geschwenda” von Herrn Lehrer Meiland, HG 1927, S. 144]283; Dann folgt im Register eine ausführliche Aufstellung seiner Besoldung, die sich auch in Naturalien und einem ‘Flecklein Wiese’ bzw. Schulacker ausdrückt [S. 150]. Die erste urkundlich erwähnte Schule befand sich in der Kirchgasse zwischen Pfarrhaus und Kirche. Sie wurde 1743 durch den Einsturz des Kirchturms (siehe dort) völlig zerstört.”277;

Beim Hexenprozeß gegen Bärbara Häfner aus Geschwenda, genannt Schneiders Barbe, werden am 6.Juli 1665 folgende Zeugen vereidigt und nachher vernommen: “1. Caspar Heier, Schultheiß, 2. Friedrich Ißleiber, Schulmeister, 3. Claus Volgk, 4. Hans Senglaus, 5. Christoph Vogler, 6. Caspar Marhold, 7. Hans Kutschenreuter, 8. Salomon Heider, 9. Marta Hördelin, 10. Paul Zimmermann, 11. Claus Eschrich, 12. Georg Eschrich, 13. Claus Erdenberger, 14. Paul Eschrich”308