“Die noch heute [1942] in der ehemaligen Grafschaft Henneberg und außerhalb derselben wohnenden Mitglieder der Sippe Abesser, die den verschiedensten Berufen angehören, haben sich 1937 unter der Leitung von Herrn Georg Abesser in Ruhla zu einem ‘Familienverband Abesser, Meiningen’ zusammengeschlossen. Nach einem Bericht in der ‘Thüringer Gauzeitung’ vom 2. September 1937 über die Gründungstagung kann die Abessersche Ahnenreihe zur Zeit bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Ein Stamm des Geschlechts ist sogar bis ins 11. Jahrhundert nachzuweisen. Die eigentliche Heimat der Abesser ist nach dem gleichen Bericht Meiningen gewesen. In einem auf jener Tagung des Verbandes von seinem Ehrenvorsitzenden, Prof. Jecht, gehaltenen Vortrag wurde u.a. erwähnt, daß die zur Sippe Abesser gehörigen Toten besonders in Themar, Meiningen, Rohr, Wasungen, Schmalkalden, Suhl, Schleusingen, Hildburghausen, Gotha, Langensalza, Pirna, Eckartsberga, Wittenberg, Brandenburg, Havelberg, Sangerhausen, Riestedt, Eisleben, Bornstedt, Bitterfeld, Berlin ihre letzte Ruhe gefunden haben”155;

Anmerkung: Die Abesser sollen aus Württemberg stammen. Nach M. Gottschald, Deutsche Namenkunde, 4.Aufl. Berlin 1971, leitet sich der Name allerdings von der Einöde Abes, Bez. Vilsbiburg/N-Bay. ab.320;

www.fraenkische-wappenrolle.de: ”Abesser, Abeßer Blasonierung: Geteilt Silber Rot, oben ein Hifthorn Schwarz mit goldenen Montierungen nach links gewendet; Decken Schwarz Silber und Rot Silber; Wulst Schwarz Silber; ein oberhalber, schwarzbewehrter Hirsch Rot.
Wappenberechtigt sind alle Agnaten des Melchior Abesser, geboren 1495 in Grimmelshausen und verstorben 1569 ebenfalls in Grimmelshausen.”8;

Am 18.5.1509 wurde ein Streit um den Hutsberg zwischen der Stadt Themar und dem Kloster Veßra durch Georg Emes vom Rat zu Schleusingen geschlichtet; als Themarer Zeugen wird u.a. angehört: Georg (Jorg) Abesser zu Grimmelshausen, daselbst geboren, 40 Jahre alt; er versichert, “dass er ca 30 Jahre an den Hutsberg und an die um ihn liegenden Ellern zurück denke, und es sei ihm nicht anders bewusst, als dass diese und kuntliche rayn, die hin und wieder am Hutsberg liegen, zu den Gütern in Grimmelshausen gehören, und er weiß von den Alten, dass das schon so war, als die von Themar den Hutsberg gekauft haben. (Q.: ThStAM, GHA IV, Nr. 64 Bl. 86-93)”; 1518 tritt er wiederum in Streitigkeiten (diesmal wegen Ländereien am Iltenberg) als Zeuge auf und bekundet, dass er sich über 40 Jahre erinnern könne326;

Am 18.1.1538 gibt es erneut Streit , diesmal zwischen Johann, dem Abt von Veßra einerseits und der Gemeinde Rappelsdorf andererseit, um die Viehweide von der Zollbrücke; die Zeugen werden in Schleusingen verhört, u.a. wieder Georg (Jorg) Abesser. Dieser ist seiner Pflicht gegenüber dem Abt von Veßra losgesprochen worden: “Er ist 60 Jahre alt, hat unter vier Äbten im Kloster gedient und ist ihr Förster gewesen. Hätten sich die Rappelsdorfer Männer unterstanden, ihr Vieh über die Zollbrücke auf der Ebene hinab zu treiben, habe er sie stets, wenn er es innegeworden sei, gepfändet. Er habe aber die Rappelsdorfer Hirten über die Zollbrücke an die Buchleite und von derselben am Nesselgraben hinab an den Rottenbach und von dort hinüber zum Adlots treiben und hüten lassen.” [die obigen Altersangaben (1509 vierzig Jahre alt und 1538 sechzig Jahre alt) stimmen nicht überein, aber so genau wurde es damals mit den Altersangaben nicht genommen...; ob außerdem dieser Georg Abesser hier der Vater von Melchior, Michael u.a. ist, ist ungewiss, aber aufgrund seiner Tätigkeit naheliegend...]1