Wer oder was is(s)t ein Wopper?


Wopper ist der Spitzname für die Einwohner von Goldlauter-Heidersbach. Diese Bezeichnung hat nichts mit dem bekannten Fress-Batzen von BurgerKing zu tun obwohl die Wopper immer wieder wegen des Verzehrs einer bestimmten Nahrung in die Schlagzeilen kommen. Doch dazu später. Erst mal zur Besiedlung von Goldlauter.

Der Landstrich südlich des Rennsteigs, der heute als Südthüringen bezeichnet wird, wurde im frühen Mittelalter vom Stamme der Franken im Zuge der sogenannten "Fränkischen Staatskolonisation" besiedelt bzw. erobert. Bereits im Jahr 531 wurde das Königreich Thüringen von den Franken zerstört. Aus einer ehemaligen fränkischen Kleinherrschaft (Graf von Henneberg) entstand eine Territorialmacht, die sich vom Rennsteig bis zum Main erstreckte. Vom 11. bis 16.Jahrhundert war unser Gebiet das Henneberger Land. Deshalb ist auch oft die Henne in den Wappen der ehemals Henneberger Ortschaften zu finden.

Die Besiedlung erfolgte wegen des Rennsteigs, der eine natürliche Grenze darstellte, zum größten Teil aus Franken, sehr selten aus Thüringen. Deshalb ist noch heute die Sprache der Ur-Einwohner von Goldlauter-Heidersbach ein harter fränkischer schwerverständlicher Dialekt. Schon bald wird der Dialekt ausgestorben sein. Gibt es doch heute keinen einzigen Jugendlichen mehr, der diese urtümliche Sprache beherrscht. Wo genau der Name Wopper herkommt, weiß keiner zu sagen.

Kommt es vom "Wobben" der Wäsche, eine Art Trockenschleudern des Leinens, wie es die Weber und Bleicher während der "textilen Blütezeit" in Heidersbach am Ende des 18. Jahrhunderts praktizierten?
Oder kommt der Name von dem selbstgeschnitzten Weiden-Pfeifchen, dem sogenannten "Wöbble"? Denn mehr als anderswo sprachen die Goldlauterer Köhler und Bergleute dem Tabaksgenuß zu, so daß bereits der Dichter Werther berichtet, daß am 6.Dezember 1661 die Bewohner von Goldlauter wegen des "Tabaktrinkens vor der der Predigt" vom Pfarrer mit der Begründung getadelt wurden, daß die Leute damit einen großen Gestank in die Kirche brächten".

Oder hat es mit dem Namen noch eine andere Bewandtnis? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß die Einwohner von Goldlauter-Heidersbach mitunter Nahrung zu sich nahmen, die wohl - analog zu den Dingern von BurgerKing nicht ganz unumstritten war. Hierzu habe ich 3 Dinge zu bemerken:

  1. Hunde waren noch bis zu späten DDR-Zeiten für den Verzehr freigegeben (siehe auch den "DDR-Fleischbeschauschein")
  2. Hunde wurden bereits seit Ende der 80er Jahre in Goldlauter weder geschlachtet noch gegessen.
  3. Ich distanziere mich hiermit in schärfster Form von jeglichem Brauchtum, insbesondere der Straftat des Hunde-Essens!

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