Misc. Notes
Otto III. von Brandenburg-Salzwedel
12;
gründete zus. mit seinem Bruder Johann die Städte Spandau, Berlin, Frankfurt/Oder und Prenzlau (s.u.)
11;
1220-1267 Markgraf der Mark Brandenburg11;
[Sowohl er selbst als auch sein Weib sind Nachkommen von Karl dem Großen]4;
„
Otto III. von BRANDENBURG (der Fromme), Markgf. v. Brandenburg, geboren um 1215 (Religion: r.K.), gestorben am 09.10.1267 in Brandenburg.
Markgf. v. Brandenburg zu Salzwedel u. zu Stargard 1220, Sohn von Albrecht II. von BRANDENBURG und Mechthild von der LAUSITZ.
Kirchliche Trauung Juni 1243 mit Beatrix von BÖHMEN, geboren um 1229 (Religion: r.K.), gestorben am 25.05.1286 in Breslau, bestattet in Breslau. Klarissenkloster, bekommt 1253 die Oberlausitz (Görlitz u. Bautzen), Tochter von Wenzel I. von BÖHMEN und Kunigunde von HOHENSTAUFEN.
Aus dieser Ehe stammen:
1. Johann III. von BRANDENBURG (der Prager), Mkgf. v. Brandenburg, geboren am 06.04.1244 in Prag (Religion: r.K.), gestorben am 08.04.1268 in Merseburg mit 24 Jahren, auf einem Turnier, bestattet in Lehnin. Kloster. Mkgf. v. Brandenburg 1267.
2. Otto V. von BRANDENBURG (der Lange), geboren um 1246.
3. Mathilde von BRANDENBURG, geboren um 1247.
4. Albrecht III. von BRANDENBURG, geboren um 1250 (Religion: r.K.), gestorben am 04.12.1300, bestattet in Kloster Himmelpfort. Kirchliche Trauung 1268, 1269 oder 1271? Ehefrau ist Mathilde von DÄNEMARK, geboren um 1253 (Religion: r.K.), gestorben 1299/1300, bestattet in Kloster Lehnin, Tochter von Christoph I. von DÄNEMARK, Kg. v. Dänemark, und Sambiria (Margarethe) von POMMERELLEN.
5. Kunigunde von BRANDENBURG, geboren um 1252 (Religion: r.K.), gestorben nach 1292. Kirchliche Trauung (1) am 24.10.1264 mit Bela von UNGARN, Hg. v. Slawonien, geboren um 1245 (Religion: r.K.), gestorben 1269, bestattet in Gran. Hg. v. Slawonien, Kroatien u. Dalmatien 1262, Sohn von Bela IV. von UNGARN und Maria LASKARINA (von Byzanz). Kirchliche Trauung (2) am 10.01.1278 mit Walram V. von LIMBURG, Hg. v. Limburg, geboren um 1220 (Religion: r.K.), gestorben am 14.10.1279. Hg. v. Limburg 1246, Sohn von Heinrich IV. von LIMBURG und Irmgard von BERG. Er ist geschiedener Ehemann der Jutta von KLEVE.
6. Otto VI. von BRANDENBURG (der Kleine), Mkgf. v. Brandenburg, geboren um 1255 (Religion: r.K.), gestorben am 06.07.1303 in Lehnin, bestattet in Lehnin. Zisterzienserkloster. Mkgf. v. Brandenburg als Mitregent 1267 (1280)-1286 (verzichtet), wurde Templer und dann Zisterzienser. Kirchliche Trauung Febr. 1279 in Wien mit Hedwig von HABSBURG, geboren um 1259 in Rheinfelden (Religion: r.K.), gestorben 1285/86 in Brandenburg, Tochter von Rudolf I. von HABSBURG und Gertrud (Anna) von HOHENBERG.“
2;
“Otto III., genannt der Fromme (* 1215; † 9. Oktober 1267 in Brandenburg (Havel)) war von 1220-1267 Markgraf der Mark Brandenburg.
Otto war der jüngere Sohn Albrechts II. aus dem Geschlecht der Askanier und der Mathilde (Mechthild) von der Lausitz, Tochter Graf Konrads II. von Groitzsch, aus einem Nebenzweig der Wettiner. Da sowohl Johann als auch sein zwei Jahre jüngerer Bruder Otto beim Tod des Vaters unmündig waren, übernahm
Erzbischof Albrecht I. von Magdeburg die Lehnsvormundschaft; die Vormundschaft hatte Graf Heinrich I. von Anhalt, der ältere Bruder Herzog Albrechts I. von Sachsen. 1221 kaufte die Mutter, Gräfin Mathilde, dem Magdeburger Erzbischof die Lehnsvormundschaft ab. Als dieser bald darauf zu Kaiser Friedrich II. nach Italien reiste, versuchte Sachsenherzog Albrecht, sich die Lage zunutze zu machen, was zu einem Zerwürfnis mit seinem Bruder Heinrich, dem Vormund, führte. Die sächsischen Übergriffe führten dazu, dass auch Mechthilds Schwager, Graf Heinrich I. von Braunschweig-Lüneburg, einschritt. Eine Fehde wurde durch das Einschreiten Friedrichs II. verhindert, der die fürstlichen Brüder aufforderte, Frieden zu halten.
Seit dem Tod ihrer Mutter im Jahre
1225 übten die Brüder die Lehnsherrschaft über die Mark Brandenburg gemeinsam aus.
Nach dem Tod Graf Heinrichs von Braunschweig-Lüneburg (1227) unterstützten sie dessen Neffen, ihren Schwager Otto das Kind, der sich gegen staufische Ansprüche und die eigenen Ministerialen nur mit Waffengewalt durchsetzen konnte. 1229 kam es zu einer Fehde mit dem früheren Lehnsvormund Erzbischof Albrecht. We ihre früheren Widersacher und Verteidiger erschienen sie 1235 auf dem Reichstag zu Mainz, auf dem der Mainzer Landfrieden verkündet wurde.
Gemeinsam mit seinem Bruder erweiterte Johann das Gebiet der Markgrafschaft und
gründete die Städte Spandau, Berlin, Frankfurt/Oder und Prenzlau. Nach den
Auseinandersetzungen um die Königsherrschaft Konrads VI. und Heinrich Raspes erklärten sie
1251 König Wilhelm von Holland ihre Anerkennung;
1257 übten sie bei der Wahl Alfons X. von Kastilien
erstmalig das brandenburgische Kurrecht aus.
Damals war Otto einer der Anwärter auf die Königswürde, lehnte dieses Ansinnen aber schließlich ab.
1258/60 endete die gemeinsame Herrschaft auf Betreiben der Nachkommen; eine kluge Aufteilung der Herrschaftsgebiete und weiterhin einvernehmliche Politik verhinderte allerdings ein Auseinanderfallen der Markgrafschaft.
Otto beließ seine Residenz in Brandenburg, während sein Bruder Johann mit Stendal vorlieb nahm.
Die Familie: “Otto heiratete 1243 Beatrix (Bozana), Tochter König Wenzels I. von Böhmen, durch die das Gebiet Bautzen/Oberlausitz an Brandenburg fiel. Ihre Kinder waren:
* Johann III. "der Prager" (1244 - 1268)
* Otto V. "der Lange" (ca. 1246 - 1298)
* Otto VI. "der Kleine" (ca. 1255 - 1303)
* Kunigunde (? - um 1292, 1264 - 1269 verheiratet mit Herzog Bela von Slawonien, seit 1278 verheiratet mit Herzog Walram V. von Limburg, ? - 1280)
* Albrecht III. (ca. 1250 - 1300)
* Mathilde (? - 1316, seit 1266 verheiratet mit Herzog Barnim I. von Pommern, um 1218 - 1278);
Quellen: “Chronica Marchionum Brandenburgensium, ed. G. Sello, FBPrG I, 1888”, “Schreckenbach, Bibliogr. zur Gesch. der Mark Brandenburg, Bd. 1-5 (Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam ; Bd. 8 ff.), Böhlau, Köln 1970 - 1986”, “Assing Helmut: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften. Böhlau Verlag, Köln 1997. ISBN 3-412-02497-X”,
“ders.: Die frühen Askanier und ihre Frauen. Bernburg 2002”, “Rogge, Jörg: Die Wettiner. Thorbecke Verlag, Stuttgart 2005. ISBN 3-7995-0151-7”
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