Ab 1566 Besitzerin der Glashütte Fehrenbach130;

Margaretha heiratete in um 1563 in 2. Ehe Hans Breitenbach aus Schleusingen und gründete mit ihm 1564 die erste Fehrenbacher Glashütte.22;

Die Konzessionsurkunde zum Bau der Glashütte Fehrenbach vom 8.12.1564 gilt als Gründungsdatum des Ortes Fehrenbach. Margaretha war mit dieser Glashütte viel enger verbunden als ihr Ehemann Hans Breitenbach, der sie und die neue Glashütte bereits 1566 wieder verließ (siehe ihre Schreiben an die Landesregierungen...)130;

„Fehrenbach ist die älteste Glashütte Deutschlands. Sie wurde 1564 von dem Glasmeister Hans Breitenbach und dessen Frau Margarethe gegründet. Die an der Mündung des Fehrenbachs in die Biber gelegene Glashütte wurde 1567 stillgelegt. Durch die Initiative von Glasmeistern aus Langenbach (heute Teil der Gemeinde Schleusegrund) konnte sie ab 1593 wieder in Betrieb genommen werden.”77;

Aufgrund von Zerwürfnissen mit den ehemaligen Glashüttenarbeitern, aber auch mit ihrem Sohn Hans Greiner, sagten sich Margaretha und Hans Breitenbach von der Glashütte Langenbach los. Nachdem der Forstmeister Christian Kessler 1566 ein Waldverbot für Hans Breitenbach verfügt hatte (wegen unbezahlter Holzrechnungen und Hüttenzins), verließ dieser Weib und Hütte. Margaretha wurde daraufhin mehrmals bei den Herzögen vorstellig. Am 4.9.1566 schrieb sie z.B. an den Herzog Johann Wilhelm, dass sie ihr Vermögen zur Erbauung der Glashütte in Fehrenbach verwendet habe, der Anfang jedoch sehr schwierig sei. Ihr hätten nur 4 Glasmacher zur Seite gstanden, während die Hütte für 10 oder 12 Gehilfen eingerichtet sei, wobei die Feuerungskosten für 4 Glaser die gleichen seien wie für 12. Da sie nun “mit bedeutendem Aufwand 10 Glasknechte zusammengebracht” habe und alles so eingerichtet sei, dass die Hütte Geld einbringen könne, flehe sie darum, dass ihr der Wald nicht länger versperrt sei. Sonst würden ihre Gehilfen wieder fortziehen und sie könne ihre Schulden ebensowenig abtragen wie es bisher der Fall war.
Sie hoffte wohl fest, dass ihre Bitte in Erfüllung gehe und sprach dabei auf einem besonderen, ihrem Schreiben beigefügten Blatt noch etliche Wünsche aus, wie zusätzliche Wohnhäuschen für die Glaser, eine Wiese für eine oder 2 Kühe und die Erlaubnis, am Boden liegendes Dürrholz sammeln zu dürfen. Es ist nicht überliefert, was auf dieses Bittgesuch für eine Reaktion erfolgte, aber bereits am 9.6.1567 klagt Margarethe erneut ihre Not beim Herzog. Als armes, verführtes und nunmehr elendes verlassenes Weib habe sie an der Seite ihres Mannes all ihr Hab und Gut zugesetzt, damit die Glashütte in Fehrenbach gebaut und in Betrieb besetzt werden konnte. In welche Armut und welches Elend sie aber durch ihre Einfalt und durch die trügerischen Worte ihres Gatten und auch durch untreues Gesinde geraten sei, das könne ihr gnädiger Landesherr wohl nachfühlen, wenn sie berichte, dass sie außer dem rückständigen Hüttenzins und Holzgeld an den Herzog auch noch “vielen braven Leuten” 200 Gulden schulde, die diese vorgestreckt hätten. Weil sie nun, obwohl arm und verlassen, doch “ihren Glauben retten” und ihre Schulden begleichen wolle und dies mit Gottes Hilfe auszuführen hoffe, sofern sie nur Holz bekommen könne. Doch auch diese Eingabe scheint fruchtlos geblieben zu sein, denn von dieser ersten Glashütte wissen wir nur, dass sie bald völlig einging.130;

Vor 1590 muss die Hütte jedoch wieder instandgesetzt worden sein, denn in der Jahresrechnung 1590 des Amtes Eisfeld tauchen “10 Gulden Einnahm Zins von der neuen Glashütten” in Fehrenbach auf. Und am 27.8.1593 schreibt Herzog Johann Casimir zu Sachsen-Coburg an seinen Forstmeister Hans Selman und den Castner Basilius Rinckleb, dass er den Bau von “zwölf Wohnheuser daneben eine Schneide undt Mahlmulen” gestattet. Der Lehnsbrief wird daraufhin am 31.12.1593 vom Kastner Rinckleb ausgestellt.130