Misc. Notes
Claus Leuthäuser, 1610 Schultheiß zu Unterneubrunn, auch Beck auf der Drahthütte, 1612 Schultheiß auf der Hütten, 1614 Wirt in Schönau210;
[Obwohl er aus Steinach stammt, ist er NICHT identisch mit dem am 22.31618 in Steinach verstorbenen Claus Leuthäuser dem älteren, genannt Flößer, und auch nicht mit dem am 11.5.1634 in Steinach verstorbenen Hans Leuthäuser dem jüngeren (s.u.)]1;
„Am 20. Januar
1617 ging die „Schenckstatt zu Schönau" teils durch Kauf, teils durch Vererbung an Claus Leutheuser.
Den Lehnseid leistete jedoch namens seines Vaters dessen Sohn Peter.
Claus übernahm den Gasthof von zwei Eignern, einen Anteil hat er vom erwähnten Bentzinger abgekauft, den anderen von Georg Schirmer, sicher einem Nachfahren des ersten Wirts, geerbt. Wie Claus zu der Erbschaft kam, ist nicht ermittelt. Es kann aber eigentlich nur so gewesen sein, dass seine Frau Ursula eine Tochter des Voreigentümers Bentzinger oder Schirmer war, denn Erbansprüche entstehen in der Regel aus verwandtschaftlichen Beziehungen. Claus Leutheuser stammte aus einer traditionsreichen, alteingesessenen Hammerschmiedefamilie in Steinach, hatte selbst jedoch - vielleicht als weiten Beruf - Bäcker gelernt, denn das Eisfelder Erbbuch nennt ihn 1600 „Beck uff der Hütten . Mit „Hütten“ ist hier die Unterneubrunner Drahthütte gemeint.
Claus Leutheuser kam als junger Mann in den Schleusegrund, um hier sein Auskommen zu suchen, angelockt sicher von den Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten in diesem für die damalige Zeit imposanten Gewerk, für das sich dreizehn Wasserräder gedreht haben.
Zu Hause im väterlichen Betrieb sah er wohl tür sich keine Perspektive.
Und der Steinacher machte in der Tat seinen Weg.
1588, damals war er vermutlich Ende zwanzig,
erscheint er im Schönauer Erbzinsverzeichnis als zinspflichliger Besitzer von ansehnlichen Acker- und Wiesenstücken. Auch das ist ein Indiz dafür, dass seine Frau, aus dem großen Schönauer Gasthof stammend, Nutzland mit in die Ehe gebracht hatte.
Claus hatte seine Arbeit und Wohnung aber lange Jahre in Unterneubrunn, wo er Ansehen erwarb und es - wie das Unterneubrunner Kirchenbuch
1606 ausweist - sogar zum
Dorfschultheißen brachte und noch bis 1612 dieses Amt versah.
1615, bereits im fortgeschrittenen Aller, war er „Wirt in Schönau“, stand sicherlich aber schon seit 1612 hinter der schwiegerväterlichen Theke.
Claus starb im Jahre 1625 und hinterließ Schenkstatt mit Brauerei, Bäckerei und Hüttengut wohlgeordnet.
Die Familie überstand den Dreißigjährigen Krieg, insbesondere das Schreckensjahr 1634, erstaunlich unbeschadet und führte die Wirtschaft erfolgreich weiter, auch nach dem Niedergang des Bergbaus und der Drahthütte, deren Existenz, wie ausgeführt, sicherlich die Ursache für die Errichtung der Schenkstatt gewesen ist.
Nächster Alleinbesitzer war Claus’ Sohn Peter (um 1590 - 1652). Er heiratete 1629, vier Jahre nach des Vaters Tod, die Helena Magdalena Geyer aus Schönau. Unter den sechs Kindern waren zwei Söhne: Peter (1632 - 1681) und der zwölf Jahre jüngere Jacob (1644 - 1723). Sie begründeten je eine Linie der Familie in Schönau. 1668,
nach dem Tod der geachteten Mutter Helena Magdalena, erbten beide Brüder zu gleichen Teilen. Gastwirte waren aber bis 1730 ausschließlich Nachkommen des Jacob. Neben der halben „Hütte“ waren Peter Leulhäuser und sein gleichnamiger Sohn (1677 - 1724) anteilige Besitzer des Langen-Gutes in Schönau. Durch häufige Erbteilungen und Veräußerungen wurden die Acker- und Wiesenflächen dieses wie auch der anderen Güter zersplittert, sodass sie keine zusammengehörigen Anteile mehr bildeten und die Gutflächen praktisch nur dem Namen nach weiterexistierten. Angehörige der Linie Peter Leulhäuser nutzten daneben weiter ihre Anteilrechte im Gasthof, indem sie dort ihren Wohnsitz nahmen. Mitte des 18. Jahrhunderts änderten sich die Eigentumsverhältnisse am Gasthof einschneidend. Warum die halbe „Hütte“, und zwar der Anteil der Linie Peter Leuthäuser, 1748 an Johann Conrad Frantz (1707 - 1758) und damit sozusagen in fremde Hände kam, liegt im Dunkeln. Nahe liegend wäre ein geplanter Verkauf eigentlich innerhalb der Familie gewesen. Aber vielleicht waren Johannes, ein Ururenkel und Johann Heinrich, ein Urenkel des seligen Stammvaters Claus, in Feindschaft geraten, nichts Ungewöhnliches im dörflichen Leben, auch oder gerade unter Verwandten.“
191;
Am 20.8.
1613 wird sein Sohn Taufpate in Schönau (KB Waldau): „Jakobus, Sohn des Wolff Schott aus Schönau; Taufpate ist Jakobus Leuthäuser, Sohn des
Claus Leuthäuser aus Unterneubrunn, 20.8.“
127;
KB Waldau:
1614 ist der
Wirt in Schönau Claus Leuthäußer
127;
Am 24.8.
1615 wird sein Sohn Taufpate in Schönau (KB Waldau): „Petrus, Sohn des Simon Geier aus Schönau; Taufpate ist Peter Leuthäußer, Sohn des
Claus Leuthäußer, Wirt in Schönau, 24.8.“
127;
Am 23.2.
1624 wird seine Tochter Taufpatin in Schönau (KB Waldau): „Anna, Tochter des Nikol Geyer aus Schönau; Taufpatin ist Anna Leuthäußer, Tochter des
Nikol Leuthäußer aus Schönau, 23.2.“
127;
Tote, Schönau (KB Waldau), 1.2.
1625: „Leuthäußer, Nikol aus Schönau, 1.2.“
127;
„Diese Gebrüder Klaus der Jüngere und Hans Leutheuser, von denen der erstere am 11. Mai 1634, der letztere am 11. September 1629 in Steinach verstorben ist, erhielten durch einen vom Herzog Johann Casimir unter dem 20. September 1610 aus dem Schloß Heldburg ergangenen Befehl die Erlaubnis, unterhalb der Mündung des großen Dröbachs (heute Rottenbach genannt) in die Steinach einen zweiten Steinacher Eisenhammer mit Schneidemühle nebst vier Wohnhäusern dazu errichten zu dürfen.“
521 [Nicolaus Leuthäuser hier ist wohl nicht identisch mit Klaus Leutheuser dem Älteren, auch ‚Flösser‘ genannt, der am 22. März 1618 zu Steinach verstarb (Sohn von Hans Leuth. d.Ä.)521 und wohl auch nicht mit Klaus Leutheuser dem Jüngeren, der am 11.5.1634 ebenfalls in Steinach verstarb (Sohn von Hans Leuth. d.Jü.)521]1;