Misc. Notes
Hennebergischer Rat, Rentmeister, später (
seit ca. 1547332)
auch Amtmann (“Landvoigt”) in Schmalkalden; auch Stiftskollektor das.331; erteilt den berühmten Schulden-runter-Rat an seinen Chef, den Grafen von Henneberg (s.u.)
333; Geisthirt schreibt von ihm u.a. “Auf seine Person wurde er
Vom Kayser geadelt und starb endlich in Schmalkalden ao. 1574
Hinterliess seinen Kindern 1 Tonne Goldes”
334 [Auszüge aus seiner Lebensbeschreibung s.u.]1;
Der
Name Steitz verschwindet nach 1640 aus Schmalkalden; 1900 gibt es keine STEITZ mehr in Schmalkalden
335;
1541, 1552, 1555 und 1559 als
Rentmeister im Amt Schmalkalden genannt: “
Johann Steitz”
291;
1520 noch unmündig
331; 2.10.1536 Erlaubnis Graf Wilhelms v. Henneberg, ein Hammerwerk unter der Todenwarth errichten zu dürfen (GHA, Urkunde Nr. 2341)
333; wohnt 1537 schon in Schmalkalden
331;
1544 Landrentmeister in Schmalkalden
235;
M. Sebastian Glaser, der hennebergische Kanzler, ist sein Schwager331;
Ahne des Malers Anselm Feuerbach (s. Ahnentafeln berühmter Deutscher, Bd. 1, S. 118 u. 325)
235;
erhielt 1547 X 11 einen kaiserl. Wappenbrief (“Johann Stietz”)
331;
Er
besitzt 1557 18 Anteile am Bergwerk “St. Jacob” in Goldlauter, der Landesherr Graf Georg Ernst von Henneberg 24 Teile (s.u.)
327;
1. Ehe mit Anna Spielmann;
2. Ehe mit Ursula Volkamer von Neustadt (#1563) bleibt kinderlos331;
Er ist
Inhaber des Freihauses am Schlossberg in Schmalkalden (“Johann Steitz der Ältere, Henneberg, Amtmann, # 1574”) (aus “Zur Schmalkalder Häuser- und Familiengeschichte” v. Dr. Carl Knetsch, in: “Zeitschrift des Vereins für Hennebergische Geschichte und Landeskunde in Schmalkalden, Heft XV, 1910)
8;
Er erhält am 11.10.
1547 einen kaiserlichen Wappenbrief235;
1549 wird er
mit dem Kupferhammer oberhalb des Klosters Zella im Amt Fischberg (zusammen mit Hans Hartung und Valtin Hepp)
erblich belehnt (s. b. Valentin Hess)
86;
“
Er kam schon in jungen Jahren nach Schmalkalden, ... vielleicht aus Butzbach in der Wetterau, wo der sonst nicht häufige Name im 16. und 17. Jahrhundert vorkommt, wahrscheinl. aber aus Fulda”
331;
“Ein Gegne
r [der Familien der Stahlhämmerbesitzer Clemen und Merkel] erwuchs ihnen in dieser Zeit in dem energischen und weitblickenden hennebergischen Amtmann Hans Steitz, den Graf Wilhelm IV. 1554 unter
Nichtbeachtung der Zunftschranken mit drei Teilen der ergiebigen Eisengruben in Atzerode am Stahlberg belehnte, offenbar, weil die Zunft sie vernachlässigte”
333;
“Steitz war der Mann für die Stellung des Amtmanns in dem zweiherrischen Gebiet - wenigstens in den ersten Jahrzehnten seiner Wirksamkeit; in späteren Jahren beeinflußten vielleicht Privatinteressen seine Handlungsweise mehr wie gut war. Er war einer der tüchtigsten gräflichen Beamten und besaß wegen seiner zielbewußten tatkräftigen Art und seines rastlosen Fleißes das volle Vertrauen seiner Hennebergischen Herren. Der Gnade seiner Landesherren verdankte er
ein Privilegium nach dem anderen. Seine Befugnisse und sein Ansehen wuchsen zusehends, und in gleichem Maße wuchs sein Vermögen.
In der Stadt [Schmalkalden] besaß er schließlich 11 Häuser, darunter das stattliche Haus in der Hoffnung:
er war Mitbesitzer des heiligen Grabes vor der Stadt (s.u.); der Helmershof, der Heftenhof bei Asbach und der Hof Dippach standen ihm zu,
auch eine Mahl- und Ölmühle bei Mittelstille gehörte ihm.
Teile der Bergwerke in Ilmenau wie in der Wüstung Atzenrode hatte er erworben.
Am 11. Oktober 1547 erhielt er von der kaiserlichen Mejestät einen Wappenbrief, 1566 am 5. April erwirkte er sich vom Kaiser Maximilian noch einen Schutzbrief für seine Person und alle seine Habe... Dann kam der Hauptschlag. Während er den Schauplatz seiner ersten Unternehmungen an die Grenze oder außerhalb des Amtes Schmalkalden verlegt ... hatte, benutzte er jetzt seine feste und einflußreiche Stellung am Hofe zu Maßfeld, um in den mächtigsten Eisenlagern, im Zentrum der ganzen Betriebstätigkeit, festen Fuß zu fassen... Der jetzt entbrennende Kampf der zu beiden Seiten 20 Jahre lang mit Erbitterung, mit Gewalt und List, geführt wurde”,...
[Der Kampf der Stahschmiede Merkel und Clemen mit Johann Steitz]331;
Es kommt zum reglerechten Krieg, weil Steitz außerhalb der Zunftgrenzen viele Werke errichtet und den Markt mit schlechter Qualität überschwemmt331;
Er borgt sogar dem Grafen Georg Ernst von Henneberg im Jahre 1567 (ein Jahr nach der verheerenden Pest) 500 Gulden zum Kauf von Korn!331;
“
Johannes Steitz, Rentmeister des Grafen von Henneberg in Schmalkalden, errichtete 1564 in Asbach auf der Hüttenwiese eine Schmelzhütte und vier Stahlhämmer. Bernhardt Eckel, Rentmeister des Grafen von Hessen, betrieb 1578 den Kupferbergbau am Kühberg sowie die Verhüttung des Kupferschiefers auf der ‘Wasch’. So wirkte sich die
Doppelherrschaft - Henneberg und Hessen - von Schmalkalden auch auf die Asbacher Region aus.” (aus “Geschichtliches aus den Asbacher Bergen” von Alfred Hoffmann in SG, Heft 5, 1998)
336;
Spätestens
1547 wurde es offenkundig, dass die
Herrschaft der Grafen von Henneberg einer
Finanzkatastrophe entgegentrieb. Allein der Fehlbetrag für die Jahre 1544-1546 belief sich auf 69.357 Gulden.
333;
Am 25. Juli 1547 unterbreitet Johann Steitz den Grafen Wilh. u. Georg Ernst v. Henneberg die “landtrentereirechnung ausgebens und eynnehmens”, aus der ersichtlich wird, dass die Grafschaft kurz vor dem Ruin steht
332; Daraufhin wiesen “
Die vornehmsten hennebergischen Räte, Hieronymus Marschalk, Philipp von Heßberg, Hans Zufraß, Hans Wilhelm Fuchs, Georg Sittig Marschalk, Johann Jäger, Michael Streitlein, Eberhard Wolf, Michael Dillherr und
Hans Steitz mutig in ihrem ‘Rathschlag’ vom 30.7.1547 den für die inneren Angelegenheiten verantwortlichen Grafen Georg Ernst darauf hin, dass er und sein Vater über ihre Verhältnisse lebten.”
333; Sie sprachen die Verschwendung in scharfen Worten an (siehe Henning
333), worauf der Herrschaftssitz am 22.2.1548 von Schleusingen nach Maßfeld verlegt wurde u.v.a.
333; Weil sich aber grundlegend nichts ändert, führten
1554 der hennebergische Kanzler, M. Sebastian Glaser, und die Räte Michael Dillher,
Hans Steitz und Eberhard Wolf dem Grafen Wilhelm noch einmal die Dringlichkeit einer finanziellen Sanierung vor Augen, ja sie wagten es sogar, diesem an das Bibelwort “Der Gottlose borgt und bezahlt nicht” zu erinnern!
333;
Kahlaischer Erbvertrag (1.9.1554):”Durch den Landrentmeister Johann Steitz wurde unter Vermittlung eines gewissen Christoph Meinosch dem Fürstlich Sächsischen Kanzler D. Erasmus von Minckwitz mitgeteilt, daß Henneberg wegen seiner Schuldenlast und der beabsichtigten Auswechslung des Amtes Schmalkalden bereit sein würde, mit den Herzögen von Sachsen einen Erbvertrag abzuschließen. Der sächsische Hofmeister Wolf Mülich knüpfte durch einen unverdächtigen Besuch bei seinem alten Herrn (er war unter Graf Wilhelm von 1542 bis 1548 Amtmann von Meiningen und Maßfeld gewesen) die Verhandlungen an, die nach mancherlei Für und Wider zu jenem Abschluss führten, der im Kahlaischen Vertrag vom 1. September 1554 seinen Niederschlag fand.”
337;
Vom Heiligen Grab (geistliche Stiftung in Schmalk.): “Hiernechst ist
das sogenannte heilige Grab bey Schmalcalden nicht zu vergessen, welches gleichfalls obgenannter Fürst Henrich zu Henneberg sammt seiner Gemahlin Mechthilden Anno 1400. angelegt hat...
Anno 1554. secularisirte es Fürst Wilhelm von Henneberg gäntzlich; in dem ers Johann Steitzen [Land-Voigt] und Jobst Theißen [Stifts-Collector in Schmalk.] zu Lehn reichte, und sie darüber einen Revers aushändigen musten”
338;
Am 23.3.
1571 schreibt er seinem Schwager, dem Hennebergischen Kanzler M. Seb. Glaser, dass er gedenke, von seinen 10 Feuern [!!] 4 zu löschen und einen seiner 4 Schmelzöfen eingehen zu lassen,
wenn er nur in seinen Bergwerksrechten geschützt werde.
331;
Im Jahre
1557 wird eine
Grube in Goldlauter stillgelegt (“Gewerckschafft Welche bey der wieder aufgenommenen
Silber- und Kupferzeche, Weiße Lilien und St. Jacob unweit Goldlauter und bey der KupferZeche Margaretha an der Hofleithe bey Suhla bauet, als:”). Die bisherigen Kruxinhaber müssen sich entscheiden, ob sie ihre Anteile aufgeben oder sich ihre Anteile auf die neue Grube St. Jacob umlegen lassen.
56 Kruxe werden aufgegeben: Endres Schüler (4), Burkhart Beckmann (6), Claus Schneider (1), Hans Henschel v. Magdeburg (2), Jörg Triebels Erben (6), Johann Knorlen (36), Philips v. Heßberg (1);
68 Kruxanteile werden umgelegt: Cirionis Harras (1), Endres Eisenach (1), Graf Georg Ernst v. Henneberg (24), Hans Mäurer (3), Hans Hetzschel (2), Hans Kaiser (1), Hans Kessel (1), Jörg Triebels Erben (2),
Johann Steitz (18), Jacob Reuelbach (2), Jörg Happ (3), Lorentz Schmuck (1/2), Matt v. Seuning (4), Valtin Emes (3), Simon Happ (1 1/2), Ursula Ploschin (1)
213;
Nachdem im Jahr 1547 auf dringliches Anraten der 10 Hennebergischen Räte der Herschaftssitz der Grafen von Henneberg von Schleusingen nach Maßfeld verlegt werden soll, erlassen am
3.9.1547 die Grafen Wilhelm und Georg Ernst von Henneberg Ordnung über die Hofhaltung in Maßfeld (StA Mng., GHA Rep. A33 E XXI Nr. 1), die auch die Einnahmen und Ausgaben für die Henneberg. Amtsleute beinhaltet: “
Rentmeisters Johan Steitzen besoldung: 26 fl., 2 kleydt, 6 malter gersten, 8 malter korns, 1 malter weitz, 1/2 malter arbeis, 2 bar stiefel, 20 malter habern, 2 schogk stroes, 2 fronfueder heus, 1 ochsen, 1 1/2 fl. furn huffschlag. Nota hat das ambt Schmalkalden darbei verwalt. Nota der kost zu gedenken”
332;
Urkunde Suhl Nr. 26: Mittwoch nach Lätare
1554 werden die Einkünfte mehrer aufgehobener Hennebergischer Klöster zur Verbesserung gering dotierter Hennebergischer Pfarrstellen verwendet. Dabei einigen sich die Grafen Wilhelm und Georg Ernst von Henneberg mit ihren geistlichen Oberhäuptern, dass es die Grafen „für das Beste angesehen, daß wir gemeldter Gestalt die Kloster Frauenbreitungcn, zu Wasungen, Trostatt, und die zwo Vicarcyen bey Schmalkalden zum heil. Grab genanndt“ für eine jährliche Summe von 500 Gulden und 20 Malter Korn (anzufangen 1555) an sich nehmen wollten. Involviert in dieses Geschehen waren lt. Urkunde unsere „Superintenden, Visitatorn und lieben getreuen Ern Mag. Barthol. Wolffhart zu Schleußingen, Mag. Christ. Fischern zu Schmalkalden und Magistro Mauritio Coroli zu Meiningen, PfarrHerrn, und
unsere Räthe, nämlich Philipps Voiten zu Salzburg, Ludolph von Gottfahrt, Malschalk, Magister Michael Dillher Amptmann zu Themar, und
Johann Steitzen Rentmeister“
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