Misc. Notes
“Johann (Hans) Valentin Triebel … war ein frühneuzeitlicher deutscher Unternehmer,
Schultheiß der kleinen Gemeinde Vesser im Thüringer Wald bei Suhl und
Stifter der evangelischen Kirche im Ort.”
77; reich begüterter
Hammer- und Waffenschmied77;
„
Gesuch von Hans Valtin und Hans Adam Triebel um Gestattung des Baus einer neuen Schneidemühle unter der Schmelzhütte an der Einmündung des Ruppbachs in die Vesser unterhalb des Dörfleins Vesser“, 1696, Landesarchiv Sachen Anhalt, Signatur A30b IV, Nr. 137“
392;
Valentin Triebel hatte sich bereits
1690 stark gemacht, eine
Mahl- und Ölmühle in die Vesser zu holen und damit den Ort unabhängiger von den umliegenenden Gemeinden zu machen. Dadurch wurde ein richtiger Streit mit Schmiedefeld ausgelöst.
258;
Auf dem Epitaph seines 1716 verstorbenen Sohnes ist zu lesen: „M: Joh: Valtin: Triebel, Hammer und Waffen Schmid in der Veßer“
393;
Gesuch des Schultheiß und Hammer- und Waffenschmiedes Johann Valentin Triebel zu Vesser um Erlaubnis zum Bau eines Zainhammers auf seiner Hälfte des Hammers zu Vesser; Landesarchiv Sachsen-Anhalt, A 30b IV, Nr. 124 (Benutzungsort: Wernigerode); Alt-/Vorsignatur: A 33, A XXVIII Nr. 14 Vol. II
194;
1709 spenden alle
21 Familienoberhäupter in Vesser für den neuen Kirchenbau,
davon tragen 12 den Namen “Triebel” (s.u.)
1;
Am 26.9.1708 schreibt der gewesene Schultheiß Hans Valentin Triebel für sich und im Namen der Gemeinde einen Brief an die Herrschaft und bittet um Erlaubnis zum Bau eines Kirchleins in Vesser. Am 20.9.1709 wird der Bauplatz besichtigt und festgestellt, dass bis auf Sebastian Triebel alle Einwohner für den
Bau dieser Kirche seien und folgendes Vermögen hergeben
[er selber gibt fast 2 Drittel des Gesamtbetrages!]1:
“
Hans Valtin Triebel, gewesener Schultheiß, außer den Platz zum Kirchenbau 50fl,Hans Martin Triebel, Schultheiß 6fl,
Hans Jacob Marr, Zimmermann 2fl, 8gr, 5pf,
Hans Mathes Triebel 2fl,
Georg Niclaus Triebel, 2fl, 8gr, 5pf,
Christoph Triebel, 2fl, 8gr, 5pf,
Hans Pauel Triebel, 1gfl, 4gr, 2 1/2pf,
Peter Schneider 10gr, 6pf,
Anna Elisabetha, Paul Schuberts Relicta 10gr, 6pf,
David Bauer 1fl,
Mathes Schubart 1fl, 4gr, 2 1/2pf,
Hans Michael Reinhard 1fl,
Ursula, Hans Adam Triebels Wittib 12gr, 7 1/2pf,
Mathes Widder 10gr, 6pf,
Hans Schneider 12gr, 7 1/2pf,
Hans Adam Triebel 1fl,
Mathes Triebel 1fl,
Barbara, Valtin Triebels Wittib 10gr, 6pf,
Hans Heinrich Triebel 1fl, 4gr, 2 1/2pf,
Christoph Eser 1fl,
Pauel Triebel 1fl”
192;
„Johann Valentin ist
1653 geboren und erst nach dem 9.9.1726 gestorben, denn in einer Anfrage an das Amt Schleusingen den Eisenhammer auf die heutige Hammerwiese zu verlegen, gibt er an, dass er 73 Jahre alt sei und nicht mehr selbst arbeiten könne. Es geht auch darum, den Zainhammer abzuschreiben, da dieser seit 20 Jahren nicht mehr genutzt würde und scheinbar der Schnee das Gebäude eingedrückt hatte: „Einer vermeist bessere gelegenheit ein fallen mögte, aber immer Schlimmer werden und ein uff die 20. Jahre wüst gestanden und keiner Stunde darin gearbeydet worden, daß solches den Schultheiß selbsten bezeugen kann, und die Zinß allers in Ruin gerathen und ich nun bald das 73 Jahre erreichet habe, und nichts mehr schaffen kann, und dieser? wieder der großer Schne[e] den Bau fegens gar übern Häu??ffers gedrückt, und nicht wieder auff zu bauen ist."“
258;
Aus Wikipedia: “Triebel stammte aus dem gleichnamigen Hammerherrengeschlecht, das eng mit der Entwicklung der Hüttenortes Vesser verbunden ist und über mehrere Generationen seit dem 15. Jahrhundert die Eisenhütte im Ort betrieb. Er selbst war als ein reich begüterter Hammer- und Waffenschmied tätig und zugleich Schultheiß des Ortes.
1696 stellte er bei Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz den Antrag, eine
Schneidemühle unterhalb der Schmelzhütte in Vesser bei der Mündung des Rappbaches in die Vesser errichten zu dürfen.
Vier Jahre später bat er erfolgreich um die Erlaubnis zum
Bau eines Zainhammers auf seiner Hälfte des Hammerwerkes Vesser. Mit diesen frühneuzeitlichen Produktionsstätten war er damals der wichtigste Arbeitgeber im Vessertal.
Nachdem sein Sohn das Schultheißenamt übernommen hatte, regte der im Ruhestand befindliche Triebel den Bau einer Kirche in Vesser an. Dazu richtete er am 26. September 1708 ein persönliches Gesuch an den Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen-Zeitz. Triebel berichtete, dass er auf eigene Kosten eine kleine Schulwohnung erbauen möchte und für die Gemeinde auch ein Uhrwerk mit Glocke anfertigen lassen will. Da die bislang in seinem Wohnhaus befindliche Wohnung für die Gottesdienste der Gemeinde Vesser zu klein geworden war, bot er an, auf seinem Grund und Boden auch eine kleine Kirche zu errichten, sofern der Landesherr das erforderliche Bauholz zur Verfügung stellen würde. Die Gemeinde Vesser unterstützte das Gesuch des früheren Schultheißen.
Herzog Moritz Wilhelm ließ das Angebot prüfen und den vorgesehenen Bauplatz am 20. September 1709 durch das Konsistorium Schleusingen besichtigen. Er wurde von den Konsistorialräten als geeignet beurteilt. Nachdem detailliert berechnet wurde, dass dem Herzog für den Kirchbau lediglich Unkosten in Höhe von 210 Talern entstehen würden, genehmigte er am 14. Mai 1710 deren Bau. Triebel erhielt das Bauholz vom Oberaufseheramt Schleusingen kostenlos zur Verfügung gestellt, so dass mit dem Bau der Fachwerkkirche mit Uhrtürmchen und Glocken noch im gleichen Jahr begonnen werden konnte. Gleichzeitig hatte der Herzog eine Kollekte für den Kirchenbau in der Grafschaft Henneberg genehmigt.
Am Pfingstdienstag 1711 konnte bereits das Kirchweihfest begangen werden. Die Predigt anlässlich der Weihe hielt der Superintendent aus Suhl. Die Kirche wurde eine Filialkirche von Frauenwald und letztendlich von Schmiedefeld am Rennsteig.
Triebel, dessen Leben bislang kaum erforscht ist, starb 1716 und wurde mit in der von ihm errichteten Kirche feierlich beigesetzt.
Das Epitaph des Stifters der Kirche hat sich bis heute in der unter Denkmalschutz stehenden Kirche erhalten [dies stimmt doppelt nicht, da 1. das Epitaph bei der großen Kirchenrenovierung um 1992 aus der Vesserer Kirche entfernt und in Schmiedefeld eingelagert wurde und 2. handelt es sich um das Epitaph seines Sohens Johann Gottwald!].
1;
Quellen: Archivalien des Konsistoriums Schleusingen A 29e, Nr. 98, 124, 137, 149 und 152.”
77;
[Mind. 2.] Heirat Suhl (Hauptkirche), 3.2.
1692: “24. Jan. Dom. Septug. I. et II. vic. Johann Valentiny Triebel Vid. et ferrar Vesserany & Anna Catharina, Christoph Meffert Ser. r. fil. Georgij Wenzel privigna ... Copulati 3. Februar. post Festum Purific. Mariæ.”
31;
Am 17.11.
1717 heiratet seine Tochter einen Suhler Schmied: “Joh. Heinricy Klett, ferr., Joh. Kletes, ferr. fil., & Anna Maria, Joh. Valtin Triebels,
ferr. Vesser. filia.”
31;