Misc. Notes
Lt. Günther Wölfing („400 Jahre Wasunger Pfarrhaus“, Wasunger Geschichtsblätter Nr. 22, Dez. 2003) wurde er 1524 geboren
8; Er hatte
Kinder aus 4 Ehen, die er bei guter Gesundheit alle ehrlich ausstattete; die Namen seiner 4 Weiber sind nicht in seiner Leichenpredigt angegeben
403;
„Er war 4 Mal verheirathet und hatte
viele Kinder erzeugt,
die aber des Vaters Geist nicht besaßen.“ (Brückner, S.418)
391;
„
Abel Scherdiger gehört zu den bedeutendsten Pfarrern, welche die Grafschaft Henneberg gehabt. Seine Verdienste um dies Land sind sehr bedeutend. Er besaß eine ungemein tiefe nnd umfangreiche Bildung, eine ausgezeichnete Geschäftsthätigkeit, einen unversiegbaren Humor und große Gewandtheit in den geselligen Umgangsformen, insgesammt Züge und Kräfte, die Graf Georg Ernst von Henneberg hoch schätzte.“
391;
Schule Gotha, Annaberg, Uni Erfurt, Wittenberg,
7 Jahre Lehrer Ohrdruf, 1549 Kol. secundus Schweinfurt; 1552 Ordin. Weimar zum Pfarrer Hohenkirchen, 1567 abgesetzt
[weiteres siehe Brückner116]1,
1567 Pfarrer Kühndorf, 1572 Dekan Wasungen, 1574 Consistorialis d. Grafschaft Henneberg;
mind. 11 Kinder aus 4 Ehen (u.a. eine Witwe des Offiziers Wiedenhöfner i.d. Leibgarde Kaiser Maximilians II. in Prag, u. die 1545 geborene Anna, die am 4.9.1629 in Wasungen stirbt)
363;
Er weiht als
Hofprediger von Graf Georg Ernst v. Henneb. am 6.3.1577 das Gymnasium Schleusingen (ein erst 1502 erbautes Kloster) mit einer latein. Rede ein u. der erste Rector M. Wolfgang Moller hielt eine griech. Ansprache.
404;
Als Ende Dezember 1583 der letzte Graf von Henneberg, Georg Ernst, starb, hielt ihm der
Kirchenrat Abel Scherdiger aus Wasungen eine nach damaligem Begriff wohl sehr schöne, nach heutigem
[1901] Geschmack
ganz abscheuliche Leichenpredigt402;
1605 “Abel Schertiger/Hiebevor gewesener
letzter Fürstlicher Hennebergischer Hoffprediger/Nachmals Chur vnnd Fürstlicher Sächsischer Consistorialn/auch Superintendent vnd Pfarrherr zu Wasungen”
405;
Da er auch Kenntnisse in Chemie besaß, wechselte Herzog Johann Friedrich der Mittlere von Sachsen, auch während seiner Gefangenschaft, mit ihm viele Briefe über
die Kunst, Gold zu machen236;
„Abel Scherdiger gehört zu den bedeutendsten Pfarrern, welche die Graffschaft Henneberg gehabt.
Seine Verdienste um dieses Land sind sehr bedeutend. Er besaß eine ungemein tiefe und umfangreiche Bildung, eine ausgezeichnete Geschäftsthätigkeit, einen unversiegbaren Humor und große Gewandtheit in den geselligen Umgangsformen“; bereits 1603 schreibt sein Freund Thomas Schaller an die Regierung, daß Scherdinger nichts mehr in seinem Amt nütze, „weil er
nicht gehen, hören und sehen könnte.
391 [Abel Scherdingers 4seitige interessante Lebenbeschreibung siehe Brückner, Pfarrerbuch, 1863]391;
Der Historiker Günther Wölfing schreibt über den 1571 als Nachfolger Martin Cäsars nach Wasungen gekommenen Pfarrer Abel Scherdiger: „Er war nicht nur ein
angesehener Theologe und als Mitglied der Visitationen ein eifriger Förderer des Schulwesens in der Grafschaft
[Henneberg], sondern als
Alchimist, Historiker und Geograph ein nahezu universeller Gelehrter.
In seinem Buch über Amerika prangerte er die Kolonialmethoden der Spanier gegen die Indianer an. Wasungen verdankte ihm auch die Durchsetzung des Neubaues von Stadtkirche und Pfarrhaus.“
406;
Verzeichnis aller weltlichen und geistlichen Alt-Meininger Beamten: “Schertiger, Abel, geb. 1525 zu Ernstadt in Thüringen, wo sein Vater Pfarrer war, beginnt seine Laufbahn als Lehrer zu Ohrdruff und Schweinfurt, ist nachher 15 Jahre Pfarrer zu Hohenkirchen ohnweit Georgenthal, mußte endlich aus Anlaß der damaligen theologischen Streitigkeiten sein Amt verlassen, lebet darauf zu Schmalkalden und wurde von da aus 1567 von gefürsteten Grafen zu Henneberg als Pfarrer und Decan nach Kühndorf berufen, sowie 1571 als Decanus in Wasungen, Hofprediger und 1574 zugleich als Mitglied des zu Meiningen errichteten Consistoriums oder Kirchenraths bestellet. Beim Ableben des Fürsten Georg Ernst (1583) hielt er als dessen Hofprediger die Leichenrede. - Er starb den 26. Dec. 1605 im 81. Lebensjahre mit Hinterlassung einer zahlreichen Nachkommenschaft. (Seine Wittwe lebte noch 1612 in Wasungen.)”
388;
Seine Leichenpredigt wird Weihnachten 1605 folgenden vier Personen gewidmet: „Revenrendis, Doctossimis, atqve Intergerrimis viris, Dn. Iohanni Gvthenio, Meiningensins, Dn. heinrico, Breitungicæ
[beide] Ecclesiarum ministris. Avgvstino, reip. Meiningensis ciui, & Dn. Caspari, scholæ Wasungensis moderatori: SCHERTIGERIS, fratribus: Dominis, affinibus atq amicis suis, plurimum colendis.“
405 [entweder sind die anderen Kinder zu dieser Zeit schon verstorben oder noch nicht verheiratet! Auf alle Fälle lebt noch eine Tochter, denn lt. Brücknerschem Pfarrerbuch wird um 1612 diese Tochter Elisabeth mit 50 fl. in das Hospital zu Grimmenthal aufgenommen, „wo sie noch im Jahr 1638 armselig und kümmerlich in der damals verwüsteten Anstalt lebte.“391]1;Ein ausführlicher Lebenslauf mit Auszügen aus seiner Leichenpredigt siehe Dr. Wilhelm Germann, Aus Wasungens vergangenen Tagen, 2. Hälfte. Herzogl. S. Louisen-Freiherrlich Marschalk'sches Damenstift Wasungen, Neue Beiträge zur Geschichte deutschen Altertums, 8. Lieferung. Meiningen 1896
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